September 2022
Status Quo
Einhergehend mit den Aktienkursen fielen auch die Anleihekurse und entsprechend stiegen die Anleiherenditen über nahezu alle Laufzeiten und Währungen.
Mit stetig hohen Inflationszahlen und entsprechend erwarteten Zinserhöhungen legten die weltweiten Aktienmärkte erneut – teils heftig – den Rückwärtsgang ein. Derzeit wird die Inflation von Zweitrundeneffekten getrieben. Die ursprünglichen Auslöser der Inflation (Energie- und Nahrungsmittelpreise) sind bereits wieder deutlich gefallen
Gold nahm den gleichen Weg und notierte leichter. Der US-$ notierte zum € um die Parität.
Outlook
Trotz des Rücksetzer in den vergangenen vier Wochen: So bullish wie selten.
Wir sehen nur noch Zweitrundeneffekte. Spätestens in 1Q23 werden die rückläufigen Energie- und Nahrungsmittelpreise (dann im Vergleich zu 1Q22) die Inflationszahlen purzeln lassen. Dies wird den Druck von den Zentralbanken nehmen die Zinsen weiter zu erhöhen. Sollten wir zunächst noch weitere Zinserhöhungen sehen – wovon wir leider ausgehen – wird es ab 1-2Q23 dann entsprechend zu Zinssenkungen kommen.
Aktuell notieren die Aktienkurse über ihren Tiefstkursen des Jahres. Der Abstand dorthin beträgt rund 5-8%. Ein Testen der Tiefststände kann nicht ausgeschlossen werden.
Unser Primärszenario ist allerdings, dass wir uns von den aktuellen Levels nach oben entwickeln.
Ob wir – wie bisher stets formuliert – zum Ende diesen Jahres höhere Aktienkurse als zum Jahresende 2021 sehen ist allerdings aufgrund der verbleibenden Zeitachse zunehmend fraglich. Wir können uns zwischenzeitlich eher vorstellen, dass dies erst im 1Q23 erreicht werden wird.
Wir halten auch darüber hinaus gehende Kurssteigerungen für sehr wahrscheinlich, da wir die Kurse aus 1Q2020 (Corona) als Beginn einer fünf-teiligen Elliott-Wave interpretieren und entsprechend der Rücksetzer im 1H2022 (Russland-China) die jetzt abgeschlossene Welle 2 darstellt, sofern wir von diesen Niveaus aus nach oben laufen. Sollten wir die Tiefstkurse des Jahres nochmals testen, befinden wir uns noch in der Endphase dieser Welle 2. Die folgende Welle 3 wird uns über die Höchstkurse der Welle 1 deutlich hinausbringen. Insbesondere sehen wir Chancen in Wasser- und Wasserstoff-Aktien.
Im Einklang hiermit werden dann auch Bonds und Gold fester notieren – verbunden mit stabilen oder sogar sinkenden Zentralbankzinsen. Diese werden bei ausbleibender Inflation ihre Zinspolitik ändern können und müssen, um die Konjunktur zu unterstützen.
Allerdings sehen wir Gold – im Gegensatz zu den Aktienmärkten – spätestens bei seinem all-time-high bei 2.060 US-$/Unze limitiert, da trotz großer Inflationssorgen und dem historischen Kriegsausbruch in 1H2022 dem Edelmetall die Kraft für neue Höchststände fehlte…
Der US-$ bleibt der Safe haven und wird sich durchaus in Richtung seines all time highs gegen den Euro bei 0,84 US-$/€ bewegen. Wir haben unsere US-$-Positionen entsprechend nicht abgesichert, auch wenn wir hier eine kurzfristige Entspannung gesehen haben.