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Marktkommentar

Thorsten Mohr (Argentum AM): Lange Gesichter statt Sommerlust

© Argentum Asset Management

12.07.2022

Zinsen, Energiepreise Bärenmarkt: Alles bleibt anders: Lange Gesichter statt Sommerlust

Obwohl sich der Sommer derzeit an den meisten Tagen von seiner schönsten Seite zeigt, ist den wenigsten Menschen zum Lachen zumute. Die Nachrichtenlage ist so bedrohlich wie selten in den vergangenen Jahrzehnten. Der Krieg in der Ukraine wird mit unerbittlicher Härte geführt, die Wirtschaft steht vor der Rezession, und nicht einmal die Versorgung mit immer teurer werdendem Gas von Wirtschaft und Verbraucherinnen und Verbrauchern ist in Herbst und Winter gesichert. Die Inflation treibt die Preise an, die steigenden Zinsen erschweren Unternehmen, Investorinnen und Investoren die Planung und Zukunftsaussichten.

Ähnlich trüb wie die derzeitige Situation sind die kurzfristigen Aussichten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger auf eine langanhaltende Krise eingeschworen, die es gemeinsam anzupacken gilt. „Die aktuelle Krise wird nicht in wenigen Monaten vorübergehen“, sagte er Anfang Juli laut eines Medienberichts nach dem Auftaktgespräch zur Konzertierten Aktion im Kanzleramt mit Blick auf die hohe Inflation und die angespannte deutsche Wirtschaft. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich diese Lage auf absehbare Zeit nicht ändern wird.“ Die Konzertierte Aktion bezeichnet einen Abstimmungsprozess der Interessen zwischen unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Akteuren, um unter Hintanstellung divergierender kurzfristiger oder nachrangiger Zielsetzungen ein mittel- oder langfristig besseres Gesamtergebnis zu erreichen. Sie geht auf die sozialdemokratische Wirtschaftspolitik nach 1967 zurück. Dabei geht es darum, dass Staat, Wirtschaft und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam Lösungen finden, wie den Menschen geholfen werden kann, ohne die Inflation weiter anzutreiben.

Ob das gelingt, ist nicht klar. Zunächst gilt es offenbar, die Verwerfungen so gering wie möglich zu halten. Oder anders gesagt: Bevor es besser wird, wird es erst einmal schlimmer. Zuletzt hat das ifo-Institut seine Konjunkturprognose für den Sommer 2022 veröffentlicht. Ihre Headline-Aussage dazu lautet: „Der russische Angriff auf die Ukraine mit dem kräftigen Anstieg der Energiepreise dämpft die wirtschaftliche Erholung in Deutschland“. Nach +3,1 Prozent im März geht ifo mit seiner aktuellen Konjunkturprognose davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur noch um 2,5 Prozent wächst. Für 2023 erwartet ifo ein Wachstum von 3,7 Prozent. Die Inflation dürfte laut der aktuellen Konjunkturprognose im Gesamtjahr 2022 auf 6,8 Prozent zulegen und erst kommendes Jahr auf 3,3 Prozent zurückgehen.

Dass die Kapitalmärkte auf diese Sammlung von Schreckensnachrichten höchst sensibel reagieren, versteht sich beinahe von selbst. Wir befinden uns mitten in einem Bärenmarkt, was technisch bedeutet, dass Aktien um 20 Prozent oder mehr innerhalb einer Periode gefallen sind. Wann die Erholung einsetzt, ist nicht abzusehen. Wir glauben aber fest an die Anlageklasse Aktie und raten weiterhin dazu, sich nicht vom Aktienmarkt abzuwenden, sondern vielmehr gezielt interessante Fondsanteile zu erwerben und sich frühzeitig für den Rebound zu positionieren. Der günstige Einstieg ist der erste Weg zum Gewinn. Das allgemeine Umfeld bleibt langfristig aktienfreundlich und damit intakt.

Ausblick

Was könnte man in der aktuellen Lage über die nahe Zukunft schreiben, was auch nur annähernd haltbar sein könnte? Richtig, so gut wie nichts. Abgesehen von der Warnung, dass die Situation mindestens bis in den Herbst hinein sehr angespannt bleiben wird und kaum Hoffnung darauf besteht, schnell eine positive Wende zu sehen, lässt sich nichts von Belang mitteilen. Daher ergibt es Sinn, auf einen längeren Zeitraum zu schauen und dafür in die Vergangenheit zu blicken.

Laut Daten des Asset Managers Flossbach von Storch befinden wir uns bereits im 15. Bärenmarkt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, und trotz aller Kriege (Vietnam, Falkland, Balkan etc.), Wirtschaftskrisen (Krise des Europäischen Währungssystems, Dotcom, Finanzkrise etc.) und Versorgungsengpässen (Ölkrisen 1973 und 1979/1980) sind die langfristigen Ergebnisse an den Kapitalmärkten positiv. Im Schnitt dauerte ein Bärenmarkt laut Flossbach von Storch, sobald er einmal offiziell bestätigt ist, „nur“ noch weitere drei Monate.

Ob dies auch jetzt so in der Geschwindigkeit eintritt, steht in den Sternen. Aber selbst, wenn nicht, besteht kein Grund zur Panik. Die Börsen haben auch nach den größten Schwierigkeiten ihre Stärke immer wieder zurückgefunden. Ruhe ist der beste Ratgeber, auch wenn es schwerfällt. Kurzfristige Schwankungen sind der Preis für langfristigen, realen Kapitalerhalt. Daher brauchen Anlegerinnen und Anleger Widerstandskraft gegen die emotionale Versuchung auszusteigen, wenn der Wind von vorne bläst.

Wir stehen dafür, Sie auf Ihrer Suche nach Ruhe und Gelassenheit zu unterstützen. Es bleibt dabei, dass Weitsicht, strategisches Denken und schnelle Entscheidungsfähigkeit die herausragenden Eigenschaften in einer sehr fordernden Zeit sind. Weil eben die Kapitalanlage langfristig ausgerichtet ist, gilt es auch, die langfristigen übergeordneten Entwicklungen im Blick zu behalten. Gerade der Kampf gegen den Klimawandel wird mit viel Schwung gefochten werden müssen. Nicht wenige Experten sehen den Klimawandel als die viel größere und langfristigere Bedrohung an als die Covid-19-Pandemie. Um die Auswirkungen des Klimawandels in den Griff zu bekommen, sind weltweit weitreichende Maßnahmen notwendig. Diese Entwicklungen gilt es zu beobachten und für Anlageentscheidungen zu nutzen.

Wir verbinden für Sie eine grundsätzliche Vorsicht bei allen Investmententscheidungen mit einem mutigen, offenen Blick in Gegenwart und Zukunft, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Unsere Stärke ist die individuelle Beratung. Der Kern unserer Anlagephilosophie ist und bleibt eine wert- und zukunftsorientierte Fondsselektion, die auf einem angemessen Rendite-Risikoverhältnis basiert und deren langfristiger Erfolg nicht von kurzfristigen Bewegungen gestört werden kann. Bei einem Zeithorizont von fünf Jahren und mehr ist es, historisch gesehen, so gut wie unmöglich, mit Wertpapieren in der Verlustzone zu bleiben.

 

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