14.06.2022 -
Lockdowns in China und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine haben dazu geführt, dass die Stagflation in den Köpfen der Anleger nach wie vor im Vordergrund steht. Die höhere Inflation hat auch die Zentralbanken gezwungen, zu reagieren und die jahrelange lockere Geldpolitik zu beenden. Da die Zinssätze in den wichtigsten Industrieländern steigen, ist der Markt zunehmend über Rezessionsrisiken besorgt.
Wie sollten Anleger im Hinblick auf den Aktienstil ihre Portfolios in einer Abschwungphase oder Rezession positionieren?
Wie bei der Stagflation ist die Abschwungphase von einer verlangsamten Wirtschaftstätigkeit, gestiegener Inflation und einer geldpolitischen Straffung durch die Währungshüter geprägt. Wir stellen fest, dass die defensiveren Aktienstile die Gewinner waren. Aber im Gegensatz zu früheren Abschwüngen war die Wertentwicklung von Substanzaktien dieses Mal ungewöhnlich stark. Später gehen wir auf die Gründe dafür ein.
Im Vergleich dazu senken die geldpolitischen Entscheidungsträger bei einer Rezession üblicherweise die Zinssätze als Antwort auf den Wachstumseinbruch und die Teuerungsrate. Während die Haushalte und Unternehmen ihre Bilanzen sanieren, rechnen die Anleger schon wieder mit einer Erholung der Wirtschaftstätigkeit und der Unternehmensgewinne. Dies führt zu einer Rotation hin zu zyklischeren Aktienstilen.
Leitfaden zu den Aktienstielen
Tabelle 1 zeigt einen Überblick der verschiedenen Aktienstile in unserer Analyse. Wir zeigen das Beta, um die Sensitivität der Anlagestrategie gegenüber der Entwicklung des Gesamtmarktes zu veranschaulichen. Beispielsweise haben die defensiveren Aktienstile ein Beta von weniger als eins und neigen zu einer überdurchschnittlichen Entwicklung bei einem Ausverkauf am Markt.
Welche Aktienstile haben sich bei konjunktureller Abkühlung im Allgemeinen gut entwickelt?
In der Vergangenheit haben die defensiveren Aktienstile ihre zyklischeren Pendants übertroffen. Im Durchschnitt waren die Stilgewinner Strategien mit hoher Dividendenrendite und minimaler Volatilität. Offenbar haben die Anleger Zuflucht bei Aktien gesucht, die einem schwächeren Wirtschaftswachstum und einer wachsenden Preisbeschleunigung besser standhalten können.
Small Caps sind hingegen die Nachzügler bei Konjunkturabschwächungen, da diese Unternehmen weniger Preissetzungsmacht haben als Large Caps. Sie spüren also besonders den Druck auf die Gewinnmargen durch höhere Kosten.
Indes haben sich Substanzaktien meistens etwas besser entwickelt als ihre Wachstumstitel. Aber die Ertragsprofile dieser beiden Stile waren während Abschwüngen nicht sehr unterschiedlich ...
Lesen Sie mehr im Originalartikel "Entwicklung diverser Aktienstile bei Konjunkturabschwung" mit vielen Grafiken.
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