13.06.2022 -
Die Sitzungen am Ende eines Quartals nutzen die Notenbanker in den USA und in Europa in der Regel dazu, die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage grundlegender zu überprüfen und die Geldpolitik neu zu justieren. Die EZB hat im Rahmen der neuesten Projektionen die Wachstumserwartungen für 2022 und 2023 weiter nach unten angepasst, ihre Inflationsprognosen allerdings erneut und erheblich nach oben setzen müssen. Die neue Projektion setzt die Inflationsrate im Euroraum mit 6,8% (2022, bisher 5,1%), 3,5% (2023, bisher 2,1%) bzw. 2,1% (2024, bisher 1,9%) an. Für das Wirtschaftswachstum prognostiziert die EZB 2,8% (2022, bisher 3,7%) bzw. 2,1% (2023, bisher 2,8% sowie 2,1% (2024, bisher 1,6%).
Vor diesem Hintergrund hat sich der EZB-Rat nun durchgerungen, die Geldpolitik neu auszurichten. Der Rat hat auf seiner Sitzung am 9. Juni in Amsterdam den von EZB-Präsidentin Christine Lagarde skizzierten geldpolitischen Fahrplan bestätigt: Anfang Juli werden zunächst die Anleihekäufe eingestellt werden, bei der Juli-Sitzung des Rates soll dann eine erste Zinserhöhung vorgenommen werden. Einen zweiten Zinsschritt stellt die EZB für September 2022 in Aussicht; hier deutet der Rat sogar eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte an. Jenseits davon plant der EZB-Rat „graduelle, aber kontinuierliche“ Erhöhungen. Um die hoch verschuldeten Länder der Peripherie gegen eine übermäßige (?) Ausweitung der Renditeaufschläge („Fragmentierung“) abschirmen zu können, setzt die EZB im Bedarfsfall auf die Wiederanlage der im Rahmen des Pandemie-Ankaufprogramms verfügbaren Mittel. Diese könnten, so die EZB, hinsichtlich des Zeitpunkts, der Jurisdiktion und der Assetklasse flexibel eingesetzt werden, um Beeinträchtigungen der Geldpolitik zu verhindern. Die EZB macht sich startklar ...
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