13.04.2022 - Von Winston Churchill stammt die Feststellung, dass es sich bei „Russland um ein Rätsel handelt, das von einem Mysterium umgeben ist und in einem Geheimnis steckt.“ Jene, die sich gerne der Worte Churchills bedienen, um dem eigenen Standpunkt Gewicht zu verleihen, verzichten dabei nur allzu oft auf den nicht minder wichtigen, zweiten Teil seiner Aussage: „Doch vielleicht gibt es einen Schlüssel und dieser Schlüssel ist das nationale Interesse der Russen.“ 1
Dass sich dieses “nationale Interesse“ auch auf Länder außerhalb Russlands erstreckt, ist keine neue Erkenntnis. Zumal dann nicht, wenn — wie im Falle der Ukraine — diesen Ländern sowohl eine historisch wie auch strategisch bedeutsame Rolle zukommt.2 Die bereits 1997 von Zbigniew Brzezinski, dem vormaliger Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, gewählte Formulierung „Allein schon die Existenz einer unabhängigen Ukraine hilft, Russland zu verändern. Ohne die Ukraine hört Russland auf, ein eurasisches Imperium zu sein. Wenn Russland aber die Kontrolle über die Ukraine zurückgewinnt, wäre es wieder eine Imperialmacht.“3 lässt zudem vermuten, dass auch den USA die Bedeutung der Ukraine für Russland schon früh bekannt war. Spätestens ab dem Jahr 2014 und der damaligen Annexion der Krim wusste man zudem, dass Russland “notfalls“ bereit ist, militärisch zu intervenieren — und damit dem zweifelhaften Vorbild anderer Nationen, allen voran der USA, zu folgen wenn es darum geht, seine Interessen im Ausland zu verteidigen. Und dennoch hat man es soweit kommen lassen. Wieder einmal haben wir Krieg auf europäischem Boden. Vermutlich ist das der Grund, aus dem sich die aktuelle Krise anders anfühlt als vorherige ...
Lesen Sie mehr im "BRW-Infobrief 02/2022" von Thomas Ritterbusch und Bastian Bosse (BRW).
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