11.04.2022 -
Im März setzten die Aktienmärkte ihren Abwärtstrend zunächst fort, konnten dann jedoch deutlich aufholen. Damit reagierten die Aktienmärkte u.a. auf den unerwartet starken Widerstand der Ukraine gegen die russische Armee. Zugleich wuchs der Handlungsbedarf für die Zentralbanken angesichts der weiter steigenden Inflation.
Die Kriegstragödie in der Ukraine überschattete den Monat März. Die Aktienmärkte korrigierten im ersten Monatsdrittel zum Teil deutlich und setzten damit ihren Abwärtstrend zunächst fort. Im Monatsverlauf jedoch konnten sie dann jedoch deutlich aufholen. Der deutsche Aktienindex DAX verbuchte mit -0,32% ein nur moderates Minus, und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 schloss den Monat mit einem Plus von 0,61% ab. Auf der anderen Seite des Atlantiks stieg der S&P 500 mit 4,73% deutlich. Dagegen gab der Hang-Seng-Index aus Hongkong um -2,32% nach. Weltweit stiegen Aktien – gemessen am MSCI World – um 3,66% (alle Index-Angaben auf Euro-Basis).
Die Anlegerstimmung wurde im März durch den Kriegsverlauf beeinflusst. Der ukrainische Widerstand gegen die russischen Angreifer war stärker als erwartet, und der angekündigte Rückzug russischer Truppen aus der Region Kiew beförderte die vage Hoffnung auf einen Waffenstillstand und eine Verhandlungslösung. Zugleich drückten diese Entwicklung und die Freigabe der strategischen Ölreserven seitens der US-Regierung den Ölpreis, was sich wiederum positiv auf die Aktienmärkte auswirkte. Dass parallel dazu China – der größte Öl-Importeur der Welt – weniger Öl nachfragte, drückte den Ölpreis ebenfalls, war aber keine gute Nachricht für die weltweite Konjunktur. Ausschlaggebend dafür war ein erneuter Covid-Ausbruch, infolgedessen Lockdown-Maßnahmen für die Metropolregionen Shenzen und Shanghai verhängt wurden.
Aus regionaler Sicht profitierten vor allem die Aktienmärkte in den USA und Kanada, da diese Länder vom Krieg nicht direkt betroffen sind. Zudem sind sie vielfach in der Lage, als Anbieter einzuspringen, wenn die Ukraine aufgrund der Kriegsfolgen oder Russland aufgrund der Sanktionen etwa keine Agrarrohstoffe mehr liefern können oder dürfen. Auch mit Blick auf den Export von Energie und Rüstungsgütern könnten die USA bzw. Kanada profitieren.
Auf dieser Seite des Atlantiks dagegen waren die Folgen des Krieges deutlich stärker spürbar, einerseits wegen der regionalen Nähe, anderseits wegen der hohen Abhängigkeit der EU und vor allem Deutschlands von Energielieferungen – Gas, Öl und Kohle – aus Russland. Die schon vor Kriegsausbruch hohen Preise für Energie und Agrarrohstoffe stiegen zuletzt weiter und erhöhten den ohnehin schon starken Inflationsdruck. Im Euroraum stieg die Inflation im März auf den Rekordwert von 7,5% gegenüber dem Vorjahresmonat. In den USA lag sie (per Ende Februar) bereits bei 7,9%, und die Märkte rechnen mit einer weiter steigenden Teuerung.
Damit wuchs der Handlungsbedarf für die Zentralbanken. In einem ersten Schritt erhöhte die US-Notenbank ihre Leitzinsen im März um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25–0,50%, und der Markt erwartet weitere Zinsschritte, ggf. auch um 50 Basispunkte, in den kommenden Monaten bis zu einer Rate von 2,50–2,75% gegen Jahresende. Die EZB beließ ihre Leitzinsen im März bei 0,0%, schloss Zinserhöhungen aber nicht mehr aus. Der Goldpreis stieg angesichts der geopolitischen Unsicherheit und der hohen Inflation um 1,49% auf 1.937,44 US-Dollar pro Feinunze. Auch die Rentenmärkte reagierten mit einem Zinsanstieg. So rentierten 10-jährige Bundesanleihen per Ultimo März mit 0,62% um ca. 48 Basispunkte höher als im Vormonat, und die Rendite ihrer US-amerikanischen Pendants erhöhte sich um 50 Basispunkte auf 2,33%.
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