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Pressemitteilung

Berenberg: Währung Aktuell - April 2022

© Berenberg

19.04.2022  -

Gesamtwirtschaftliches Umfeld  

Die konjunkturellen Aussichten haben sich durch den Russland-Ukraine-Krieg merklich eingetrübt. Allerorts werden die Konjunkturprognosen deutlich gekürzt. Zuletzt haben die Forschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten den Ausblick nach unten revidiert. Wir haben unsere Prognose für das Wachstum in der Eurozone im Jahr 2022 seit Ende Februar von 4,3 % auf 2,8 % gesenkt. Damit würde die Erholung von der Corona-Pandemie deutlich geringer ausfallen als erwartet.  

Gleichzeitig überraschen sowohl in der Eurozone als auch in Großbritannien und in den USA die Inflationsdaten regelmäßig nach oben. Der Preisauftrieb ist bisher ungebremst. Dadurch sind die Notenbanken unter Druck, ihre Geldpolitik zu straffen. Während die US-Notenbank Fed und die Bank of England mit ersten Zinserhöhungen reagiert haben, bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) zögerlich. Unmittelbar nach der geldpolitischen Entscheidung am 14. April ist der Eurokurs kräftig abgesackt.  

Die EZB hat in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen, dass sie in der Lage ist, externe Schocks mit unkonventionellen Maßnahmen abzufedern. Wenn ein Lockern der Geldpolitik gefragt war, war die EZB sehr erfolgreich. Nun muss sie zeigen, dass sie auch das Straffen der Geldpolitik beherrscht.  

Kurzfristig  

Zeigte sich am Markt in den letzten Tagen (erschreckender Weise) ein gewisser „Gewöhnungseffekt“ an das Kriegsgeschehen, dürfte sich dieses mit der neuen Offensive Russlands, mit dem Ziel die Kontrolle über Donetsk und Luhansk zu erlangen, nun wieder ändern. Die Nachrichten über weitere Angriffswellen der russischen Armee erzeugen wirtschaftliche Schäden und Zurückhaltung bei Investitionen in der Eurozone. Das schadet dem Euro. Neben dem Kriegsgeschehen bleibt die Notenbankpolitik, die auf beiden Seiten des Atlantiks die Inflation eindämmen soll, ein entscheidender Faktor. Die amerikanische Zentralbank hat die Zinsen einmal um 25 Basispunkte erhöht und plant weitere Zinsschritte. James Bullard, Präsident der Fed in St. Louis, hat jüngst sogar gesagt, dass auch eine Zinserhöhung um 0,75 % an einem der kommenden Treffen nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Spekulation gepaart mit dem Kriegsgeschehen stützt kurzfristig den US-Dollar, was sich auch im US-Dollar Index widerspiegelt: (Abb. 3). Mit 101,22 Punkten handelt er aktuell auf dem höchsten Stand seit April 2020 Auch der Optionsmarkt scheint weiterhin von einem festeren US-Dollar auszugehen. So werden aktuell Euro-Puts (Absicherung gegen fallende Eurokurse) deutlich teurer gehandelt als Euro-Calls. Aus charttechnischer Perspektive liegt das nächste Ziel auf der Unterseite bei 1,0636 (Jahrestief 2020).

Mittelfristig

Die Auswirkungen des Krieges werden nicht nur kurzfristiger Natur sein. Der Preisauftrieb hält an und der Höhepunkt und die Dauer des derzeitigen Inflationsanstiegs bleiben ungewiss. Zudem beschreiben viele Unternehmen die Situation derart, dass viele Preissteigerungen erst noch folgen werden. Europaweit haben die Regierungen Maßnahmen ergriffen, um die Bürger bei den Energiepreisen zu entlasten. Gleichzeitig kann hier ein zusätzlicher Druck entstehen, wenn die Länder sich auf ein Energie-Embargo gegen Russland einigen würden. Allerdings besteht bei diesem Punkt noch keine Einigkeit, da beispielsweise für Deutschland und Österreich die wirtschaftlichen Folgen nicht abzuschätzen sind. Andere Länder, wie z.B. Litauen, haben ihre Energiebeschaffung umgestellt und können somit zur Entlastung der Inflation im eigenen Land beitragen.

Alles in allem bleibt der US-Dollar für uns favorisiert, da die Fed den entschlosseneren Eindruck macht, die Inflation zu bekämpfen. Die Frage bleibt jedoch, wie viel von den Erwartungen an die Fed bereits im Markt eingepreist sind. Eine Handelsspanne von 1,08 bis 1,12 US-Dollar je Euro bleibt für die kommenden Monate für uns realistisch sofern sich der Krieg nicht auf die NATO-Staaten ausweitet.

Langfristig

Die USA haben ein größeres Inflationsproblem als die Eurozone, was sich langfristig negativ auf den Dollarkurs auswirken sollte. Die Devisenmärkte blenden den höheren Preisauftrieb bisher allerdings aus. Sie schauen stattdessen auf die daraus resultierende Zinsperspektive – und der Zinsvorsprung der USA beflügelt den Dollar. Dem Euro können langfristig zwei Faktoren helfen: 1. Die Devisenmärkte bemerken, dass die höheren US-Zinsen zum Teil von der perspektivisch höheren Inflation aufgezehrt werden. 2. Die EZB geht entschlossener gegen die Inflation vor. Wenn beide Faktoren zusammenkommen, könnte der Wechselkurs EUR/USD auf Sicht von zwölf Monaten sichtbar höher stehen.


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