April 2022 - Die US-Aktienmärkte konnten sich im März kräftig erholen. Der Nasdaq 100 und der S&P 500 beendeten den März mit einem Plus von 4,2% respektive 3,7%. Die europäischen Indizes beendeten den Monat dagegen nahezu unverändert. Die Volatilität ist dabei weiter erhöht, die Inflationsentwicklung, Zentralbankpolitik, Lockdowns in China und die geopolitischen Spannungen sorgen für einen nicht abreißenden Nachrichtenfluss.
Bei US-Staatsanleihen kam es im März nochmals zu einem kräftigen Zinsanstieg. Im Vorfeld der FED-Sitzung Mitte März stiegen die Zinsen für 10-jährige US-Staatsanleihen von 1,78% auf 2,18%, in der letzten Handelswoche gab es dann einen Sprung auf 2,33%. Die 2-jährigen US-Staatsanleihen handelten zum Monatsende ebenfalls bei 2,33%, ein Anstieg um 0,9% gegenüber Ende Februar. Damit ist die, gerne als Rezessionsbarometer verwendete, Zinskurve nun im Bereich bis 10 Jahren Laufzeit flach.
Eine inverse Zinskurve, also höhere Zinsen für Anleihen mit kurzer Laufzeit gegenüber Anleihen mit langer Laufzeit spiegelt Sorgenfalten bei Investoren wider. In der Vergangenheit trat eine Inversion der Zinskurve häufig vor einer Rezession auf. In der aktuellen Situation ist die flache Zinskurve vor allem Folge der stark gestiegenen Erwartungen an den FED-Zinspfad bei einer anhaltend geringen Laufzeitprämie. Zuletzt sind aber auch die Sorgen vor negativen Konjunktureffekten der Zinsanhebungen gestiegen.
Die FED hat im März erstmals seit 2018 den Leitzins angehoben. Entscheidender war jedoch die Anhebung der Leitzinsprognose bis Jahresende. Hier hat die FED die Prognose von vier Zinsanhebungen auf sieben erhöht. Am Markt werden bis Jahresende nun sogar neun Schritte und ein Zinsgipfel bei rund 3% zur Jahresmitte 2023 gepreist. Die durch die FED signalisierte Bereitschaft die Inflation notfalls auch mit größeren Zinsanhebungen zu bekämpfen, hat die wichtigen langfristigen Inflationserwartungen stabilisiert und damit auch den Kapitalmarkt etwas beruhigt. Gemessen an der Bewegung der Zinskurve waren die Kursverluste an den Aktienmärkten bisher begrenzt. An den Anleihemärkten scheint die Verschärfung der Geldpolitik nun zu einem erheblichen Teil eingepreist zu sein.
Die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt von erhöhter Unsicherheit geprägt. Daher werden wir die Portfolien weiterhin robust aufstellen. Die hohe Inflation und die höheren Inflationserwartungen sprechen auch mittelfristig für eine erhöhte Aktienquote.
Finden Sie hier weitere Artikel und Informationen von EYB & Wallwitz.