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Pressemitteilung

MMD: Marktbericht - April - 2022

© MMD Analyse & Advisory GmbH

11.04.2022 - In der westlichen Welt besteht Einigkeit, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine vor mehr als einem Monat mit seinen zahlreichen Angriffen auf zivile Ziele ein Kriegsverbrechen und eine humanitäre Katastrophe ist. Ungeachtet dieser Einigkeit und einer Reihe wirtschaftlicher Sanktionen, macht sich in der breiten Bevölkerung zunehmend ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit breit und auch die Auswirkungen des Krieges rücken mehr in den Fokus. Jenseits des unmittelbaren menschlichen Leids sind weltweit und insbesondere in Europa zahlreiche Menschen und Unternehmen direkt oder indirekt wirtschaftlich betroffen. Die Sanktionen werden von den meisten Unternehmen mit entsprechenden Lieferstopps und Stilllegung der lokalen Produktionen aktiv mitgetragen.

Deutschland ist für Russland ein wichtiger Absatzmarkt: Ca. 33% der russischen Exporte gehen in die Europäische Union, gut 5% der russischen Ausfuhren werden allein nach Deutschland geliefert. Der Fachpresse ist zu entnehmen, dass rund 1.300 europäische Unternehmen Lieferbeziehungen zu Direktlieferanten aus Russland unterhalten. Weitere 400 europäische Unternehmen haben solche in der Ukraine. Dies entspricht zwar nur circa 0,8% der europäischen Handelsbeziehungen, allerdings erhöht sich dieser Anteil auf 2,4%, wenn man Lieferanten der zweiten und dritten Ebene miteinbezieht, also nachgelagerte Zuliefer- bzw. Wertschöpfungsstufen. Russland spielt zudem eine besondere Rolle für den deutschen Außenhandel und die deutsche Wirtschaft bei Rohstoffen und vor allem bei Energierohstoffen. Allein die Sorgen um die Gasversorgung haben bereits zu stark gestiegenen Energiepreisen in Europa geführt. Dies belastet direkt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, die vergleichsweise viel Gas als Energiequelle oder als Rohstoff verbrauchen. Unabhängig von der aktuellen geopolitischen Weltlage haben die Lieferengpässe aufgrund gestörter Lieferketten in den letzten Monaten bereits zu starken Anstiegen der Erzeugerpreise in Deutschland geführt. Diese lagen zuletzt um 26% über dem Vorkrisenniveau von Anfang 2020. Mehr und mehr finden die höheren Produktionskosten ihren Niederschlag in den Konsumpreisen. Allein anhaltend hohe Gaspreise können die Inflationsrate in Deutschland in diesem Jahr um mehr als 2%-Punkte erhöhen.

Dabei sind die Auswirkungen höherer Preise für Rohöl, Ölprodukte, und Industrierohstoffe oder höherer Logistikkosten (Wegfall ukrainischer und russischer LKW-Fahrer, höhere Spritpreise) noch nicht eingerechnet.

Ein besonders heikles Problem ist der Weizenanbau. 19,7% des weltweiten benötigten Weizens kommen aus Russland, 8,5% aus der Ukraine. Auch die überall für gute Ernten benötigten Düngemittel kommen schwerpunktmäßig aus diesen Regionen, so dass weltweit steigende Getreidepreise und Hunger in ärmeren Ländern drohen. Der Krieg in der Ukraine hat in kurzer Zeit die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen auch für deutsche Unternehmen verändert. Die immer noch bestehenden Verzögerungen und Probleme in den globalen Lieferketten als Folgen der Corona-Pandemie werden dadurch verschärft. Wegen des Kriegs kommt es auch zu Produktionsunterbrechungen in deutschen Autowerken, weil wichtige Teile von Zulieferern aus der Ukraine (z.B. Kabelbäume) fehlen. Der Verband der Automobilindustrie rechnet außerdem mit einer Knappheit und einem Preisanstieg bei Rohmaterialien.

Dies betrifft vor allem die Rohstoffe Neongas, Palladium und Nickel. Bei Neongas ist die Ukraine einer der wichtigsten Lieferanten. Man erwartet Auswirkungen auf die europäische Halbleiterproduktion.

Zum anderen könnte Palladium aus Russland für Katalysatoren fehlen. Ein wichtiger Rohstoff zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien ist Nickel. Russland ist ein wichtiges Förderland für Nickelerz, einem Rohstoff für die Elektromobilität.

Die wirtschaftliche Erholung wird sich verzögern, da höhere Preise (+7,3% Inflationsrate im März in Deutschland) den Konsum bremsen und die Investitionstätigkeit der Unternehmen infolge der geopolitischen Verunsicherungen und der voraussichtlich schwächeren Entwicklung der Unternehmenserträge ebenfalls belastet wird. Der Konsumklimaindex der GfK sank im März auf -8,6 Punkte nachdem er im Oktober/November 2021 erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder auf einen positiven Wert gestiegen war. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr nur noch um 1,8% zulegen statt der bislang erwarteten 4,6%. Das geht aus der Prognose des Sachverständigenrates hervor. Er ist damit pessimistischer als etwa das Ifo-Institut, das mit einem Plus von 2,2% bis 3,1 % rechnet.

Bei aller Skepsis darf man aber nicht vergessen, dass die Auftragslage in Deutschland grundsätzlich gut ist und sich insofern die ursprünglich positivere Erwartung sehr wahrscheinlich nur verschiebt.

Im März hat der DAX, nach einem Einbruch auf 12.576 im ersten Monatsdrittel und einem Hoch bei 14.827, bei 14.414,75 Punkten und damit -0,32% unter Vormonat geschlossen. Der S&P 500 (TR) hat in der ersten Monatshälfte mit 8.762 einen Tiefpunkt markiert, aber er ist letztlich sogar +3,71% über Vormonat ausgelaufen. Der japanische Nikkei 225 hat sich nach einem Tief bei 24.717,53 Richtung Monatsmitte auf ein +4,88% über Vormonat liegendes Niveau von 27.821,43 erholt.

Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe liegt am Monatsende bei +0,58% und damit auf einem Niveau wie zuletzt im Frühjahr 2018. Die 5-jährige Bundesanleihe hat mit +0,365% nicht nur sehr deutlich gegenüber dem über Vormonat aufgeholt (-0,16%), sondern liegt auch erstmals seit 2014 wieder eindeutig positiv. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen notieren zum Monatsende bei +2,345% nachdem sie in der letzten Märzwoche auf über 2,4% gestiegen waren.

Der Ölpreis (Brent) stand am 09. März bei 129,24$ und beendet nach einem Auf-und-Ab, den Monat mit einem Plus von +10,48% bei 107,94USD/b. Gebremst wurde der Anstieg insbesondere am Monatsultimo durch die Ankündigung einer mögliche Freigabe von einer Million Barrel pro Tag aus den US-Ölreserven durch US-Präsident Joe Biden.

Der Goldpreis hatte im Monatsverlauf mit 2.049 USD einen neuen Höchststand markiert, aber sich bis zum Monatsende auf 1.942,15 USD eingependelt, was aber immer noch +1,69% gegenüber Vormonat bedeutet, während der Silberpreis letztlich um +1,91% zulegte und bei 24,82 USD ausgelaufen ist (jeweils je Feinunze).

Der Kurs des Euro in Relation zum Schweizer Franken steht bei 1,02 (statt 1,03 CHF im Vormonat). Beim Wechselkurs zum Britischen Pfund bleibt der Kurs bei unveränderten 0,84 GBP während er sich zum USD auf 1,11 EUR/USD ändert (Vormonat: 1,12 EUR/USD). In Relation zum Yen hat der Euro mit 134,68 EUR/JPY (Vormonat 129,01 EUR/JPY) eine deutliche Veränderung erlebt.


Lesen Sie mehr im MMD-Marktbericht April 2022.


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