07.03.2022 - Die Physionomie der Finanzmärkte hat sich in den letzten Tagen mit dem Ausbruch des Krieges vor unserer Haustür radikal verändert: An die Stelle des weltweiten Gesundheitsrisikos ist die Sicherheit der Bevölkerung in Europa getreten.
Ohne der Entwicklung des - aus menschlicher Sicht hoffnungslosen - Konflikts vorzugreifen, von dem wir hoffen, dass er räumlich und zeitlich so weit wie möglich begrenzt bleibt, hier einige Elemente zur Analyse des Umfelds und der Positionierung unserer Portfolios.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Kriegssituation in der Ukraine und der Reaktionen, die sie im Westen auslöst, werden sich in zwei Komponenten bemerkbar machen: dem weltweiten Wachstum und der Inflation.
Die Konjunktur wird durch das schwindende Vertrauen und den Anstieg der Rohstoffpreise (Energie- und Agrarrohstoffe) beeinflusst. Das Epizentrum dieser Auswirkungen ist natürlich Russland (das durch die sanktionsbedingte Isolation benachteiligt wird), aber Europa bildet den ersten Kreis und seine Erholung wird gebremst werden; im Gegensatz dazu werden die Auswirkungen auf Asien und Amerika bescheidener sein (die Volkswirtschaften sind weiter entfernt und konzentrieren sich mehr auf ihre jeweiligen Kontinente). Die Intensität des Schocks wird von der Dauer und dem Ausmaß des bewaffneten Konflikts abhängen.
Was die Inflation betrifft, die bereits seit einigen Monaten die Gemüter bewegt, so findet sie in den Spannungen bei den Rohstoffpreisen einen bemerkenswerten «Treibstoff». Es ist daher legitim, dass die Aktienmärkte ihrerseits eine scharfe Korrektur (12 % seit dem Höchststand des S&P 500) erfahren haben, die sich im Februar auf etwa 4 % für die europäischen Indizes beschränkt. Das bedeutet, dass sich die Volatilität an den Börsen mit dem Auftreten neuer Unsicherheiten festgesetzt hat.
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