12.02.2022
2021 – ein Jahr im Zeichen des Aufschwungs.
Nach der durch die Pandemie ausgelösten Schockstarre 2020 mussten die Menschen 2021 lernen zu akzeptieren, dass weiterhin alle Probleme, Ängste und Hoffnungen um COVID-19 kreisen.
Zwar konnte die Krise nicht überwunden werden, es ist in einem kollektiven Akt jedoch wenigstens gelungen, unser Leben so zu arrangieren, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos und dem Versuch, das Wirtschaftsleben aufrechtzuerhalten, gefunden wird. Die Finanzmärkte sahen diese Bemühungen als
Erfolg und reagierten auf den von der weiter grassierenden Pandemie unbeeindruckten Aufschwung mit einem Anstieg des weltweiten Aktienindex in Euro um nahezu 30%.
Doch nicht alles entsprach wieder dem Normalzustand vor der Krise, und so beruhte der Aufwärtstrend hauptsächlich auf den am stärksten gewichteten Indexbestandteilen, von denen wir uns angesichts der als überzogen empfundenen Bewertungen jedoch oftmals fernhielten (z. B. europäische Luxusgüter und US-Technologiewerte). Unsere
Portfolioverwaltung, der ein äußerst konservativer Bewertungsansatz zugrunde liegt, wurde durch diese Entwicklung beeinträchtigt: Zwar beendeten die Teilfonds das Jahr durchweg im Plus, in relativer Hinsicht fiel die jährliche Wertentwicklung jedoch – wie im Folgenden näher erläutert wird – enttäuschend aus.
Wie stehen die Aussichten für 2022?
Die Anleger blicken optimistisch auf das Jahr 2022. Das vorherrschende Szenario beruht auf einer Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft (der Internationale Währungsfonds prognostiziert ein Wachstum von rund 5% für 2022 nach 6% im Jahr 2021). Dabei dürfte sich das Wachstum recht gleichmäßig auf die verschiedenen Regionen der Welt verteilen.
Die Märkte sind bereits ziemlich hoch bewertet, und bei bestimmten überteuerten Topwerten könnte es tatsächlich zu Korrekturen kommen. Das Aufwärtspotenzial ist daher insgesamt vermutlich geringer als ursprünglich angenommen, sodass sowohl bei der Analyse der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle
als auch bei der Ermittlung des tatsächlichen Marktwerts ein selektiver Ansatz geboten ist.
Angesichts des sich abzeichnenden Zinsanstiegs kommen Anlagen in Anleihen keinesfalls in Betracht. Stark defensiv ausgerichtete Anleger wenden sich aufgrund des quasi nicht vorhandenen Renditepotenzials und des durchaus realen Risikos eines Kapitalverlusts zunehmend von dieser Anlageklasse ab.
Letztendlich werden die Aktienmärkte weiterhin die Aufmerksamkeit langfristig orientierter Anleger auf sich ziehen, die erkannt haben, dass der Rentenmarkt eine wenig reizvolle Alternative darstellt, und die auf der Suche nach struktureller Rentabilität sind.
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