04.02.2022 -
Korrekturen an den Kapitalmärkten
Noch vor wenigen Monaten schien die Covid-19-Pandemie besiegt, Wirtschaft und Kapitalmärkte hingegen unbesiegbar. Jetzt erscheint es, zumindest in der Momentaufnahme, leider genau umgekehrt. Die Pandemie ist noch immer da und wird uns wohl auch noch mindestens in den kommenden Winter hinein lästigfallen. Die Kapitalmärkte haben einen ordentlichen Dämpfer erhalten und die Wachstumsprognosen für die internationalen Volkswirtschaften sind ebenfalls zurechtgestutzt worden.
Prognosen: IWF und Bundesregierung
Angesichts eines schwächeren erwarteten Wachstums in China und den USA hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose zur Entwicklung der Weltwirtschaft etwas nach unten korrigiert. Die globale Wirtschaft soll 2022 um 4,4 Prozent wachsen – 0,5 Prozentpunkte weniger als noch bei der letzten Prognose im Oktober angenommen. Auch die Bundesregierung senkt ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr und spricht von einer schwierigen Aufholphase. Nach der neuen Prognose wächst das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,6 Prozent – die Vorgängerregierung war im Herbst von 4,1 Prozent ausgegangen. «Die wirtschaftliche Entwicklung ist gedämpft, aber gedämpft optimistisch», sagte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts in Berlin.
Inflation: Deutschland und EZB
Die Inflation hingegen ist, ebenfalls entgegen vielen Erwartungen, offensichtlich gekommen, um zu bleiben. Die Inflationsrate in Deutschland ist zu Jahresbeginn zwar leicht zurückgegangen. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 4,9 Prozent. Es ist der erste Rückgang der Inflationsrate nach zuvor sechs Anstiegen infolge, allerdings hatten Ökonomen einen niedrigeren Wert von 4,3 Prozent erwartet. Im Dezember lag der Preisanstieg bei 5,3 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet indes noch immer, dass sich die Inflation im Euro-Raum im Laufe des Jahres wieder deutlich abschwächt. Kommt es weiter zu negativen Inflationsüberraschungen wie den steigenden Energiepreisen in den vergangenen Wochen, kann auch dies Makulatur sein.
Korrekturen als Chance nutzen
Die Rücksetzer an den Börsen waren ebenfalls unangenehm, aber kein Grund zur Sorge. Die negative Corona-Lage, geopolitische Spannungen, generelle Überbewertungen in bestimmten Segmenten, Gewinnmitnahmen, Zinsdiskussionen und Inflationssorgen haben rund um den Globus für Korrekturen gesorgt. Wie schnell sich die Stimmung drehen kann, hat dann die Börsenwoche ab dem 31. Januar gezeigt. Viele Werte sind wuchtig zurückgekommen und die Indizes stabilisiert. Wir sind der Meinung: Das allgemeine Umfeld bleibt aktienfreundlich und damit intakt. Wir sehen in den derzeitigen Schwankungen vielmehr die Chance, von günstigen Bewertungen zu profitieren und attraktive Werte günstiger zu erwerben. Der preiswerte Einstieg ist der erste Weg zum Gewinn.
Lesen Sie hier weitere Artikel von ARGENTUM.