08.12.2021
- Die robuste Erholung der Nachfrage dürfte die Aktienkurse zumindest Anfang 2022 stützen
- Europa profitiert von marktführenden Unternehmen in „grüner“ Technologie und anderen innovativen und wachstumsstarken Branchen
- Es besteht die Gefahr, dass sich höhere Inflationserwartungen verfestigen und die Zentralbanken stehen angesichts der hohen Staatsverschuldung vor einem schwierigen Balanceakt
Die Nachfrage in Europa wird Anfang des neuen Jahres hoch sein. Die Unternehmensgewinne sind in die Höhe geschossen und es kommt zu einer Investitionswelle, da Unternehmen ihre Lieferketten neu aufstellen und auf nachhaltige Technologien umsteigen.
Am Horizont ziehen jedoch dunkle Wolken auf. Es besteht die Aussicht auf eine höhere Inflation, höhere Zinsen und möglicherweise eine ganz andere Investmentlandschaft, insbesondere gegen Jahresende.
Die Erholung dürfte vorerst anhalten
Europa verzeichnet seit einigen Wochen steigende Covid-19-Infektionszahlen, sodass in einigen Ländern wieder Beschränkungen eingeführt wurden. Längere Lockdowns – wie zu Beginn der Pandemie – erscheinen jedoch unwahrscheinlich. Die Impfquoten in den europäischen Industrieländern sind hoch, mit den Auffrischimpfungen wurde bereits begonnen und es besteht die Aussicht auf Covid-19-Behandlungen in Tablettenform.
Neue Varianten sind ein zusätzliches Problem. Bislang haben wir nicht festgestellt, dass die steigenden Infektionen weitreichende Störungen verursachen oder der Erholung Einhalt gebieten. Für 2021 wird ein Anstieg der Unternehmensgewinne in der Eurozone um etwa 50 % gegenüber dem Vorjahr prognostiziert, und für 2022 wird ein Wachstum von 8 bis 9 % erwartet.
Die Nachfrage war bisher so robust, dass viele Unternehmen die Preise anheben konnten, um die steigenden Kosten auszugleichen. Wir sehen einige Anzeichen dafür, dass der Kostendruck in bestimmten Bereichen seinen Höhepunkt bereits erreicht hat – beispielsweise bei bestimmten Metallen.