10.12.2021 - Weil die Omikron-Sorgen nachließen, legten internationale Aktien letzte Woche stark zu. Die US-Zehnjahresrendite stieg von 1,38% wieder auf 1,47%; das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich von 67,65 US-Dollar auf 71,50 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität letzte Woche drastisch zurück, von 31,5 auf 19,5.
KONJUNKTUR
US-Inflation zieht weiter an
Im November legten die amerikanischen Verbraucherpreise um 6,8% z.Vj. zu, so viel wie seit 39 Jahren nicht mehr. Damit liegt die Inflation jetzt sechs Monate in Folge über 5%. Die Märkte reagierten gelassen. Zunehmend wird erwartet, dass die Fed auf ihrer Offenmarktausschusssitzung in dieser Woche eine schnellere Verringerung der Anleihenkäufe beschließt.
Omikron scheint ansteckender, aber weniger tödlich
Letzte Woche wurden mehrere Studien bekannt, nach denen die Omikron-Variante extrem ansteckend, aber auch weniger gefährlich ist als ihre Vorgänger. In Südafrika, wo Omikron vor zwei Wochen erstmals entdeckt wurde, sind die Inzidenzen zwar stark gestiegen, nicht aber die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle. Mehrere Pharmaunternehmen berichteten über Laboruntersuchungen, nach denen die aktuellen Impfstoffe und anderen Medikamente gegen die neue Variante nicht völlig wirkungslos sind. Weil die Omikron-Sorgen nachließen, legten Aktien und Zinsen letzte Woche zu.
Biden warnt Russland wegen der Ukraine
Letzte Woche warnte US-Präsident Joe Biden seinen russischen Kollegen Wladimir Putin vor massiven Wirtschaftssanktionen bei einem Einmarsch in die Ukraine. Seit Wochen werden an der Grenze Truppen zusammengezogen. Man fürchtet daher eine russische Invasion mit dem Ziel, nach der Krimhalbinsel 2014 weitere Gebiete zu annektieren. Biden schloss den Einsatz von US-Truppen aus, da die Ukraine kein Nato-Mitglied ist. Am Donnerstag berichtete AP, dass Biden die Ukraine zu einer begrenzten Autonomie der umstrittenen Gebiete drängen will. Zurzeit werden sie von Separatisten kontrolliert, die von Russland unterstützt werden.
Republikaner machen den Weg für eine höhere Schuldenobergrenze frei
Zehn republikanische Senatoren stimmten für ein Gesetz, nach dem die Demokraten im Senat die Schuldenobergrenze mit einfacher Mehrheit anheben können. Der Entwurf der Fraktionsvorsitzenden sieht vor, dass dieses Mal ausnahmsweise keine qualifizierte Mehrheit von 60 Stimmen nötig ist. Die Demokraten müssen die Obergrenze dann um einen bestimmten Betrag anheben, statt sie wie sonst nur vorübergehend auszusetzen. Sie sind sich aber noch immer nicht einig, was aus Bidens 1,75 Billionen US-Dollar schwerem Build-Back-Better-Programm werden soll.
China lockert die Geldpolitik
Um die chinesische Wirtschaft zu stabilisieren, hat die People’s Bank of China den durchschnittlichen Mindestreservesatz mit Wirkung vom 15. Dezember um 50 Basispunkte auf 8,4% gesenkt. Das ist gleichbedeutend mit 188 Milliarden US-Dollar zusätzlicher Liquidität. In den nächsten Wochen wird auch mit einer Senkung des Leitzinses gerechnet, der Loan Prime Rate.
KURZ GEFASST
Letzte Woche verkündeten die USA aufgrund von Menschenrechtsverletzungen einen diplomatischen Boykott der olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Kanada und Großbritannien schlossen sich an. Ebenfalls letzte Woche stimmte das amerikanische Repräsentantenhaus mit 428 zu 1 für eine Resolution, die Chinas Umgang mit den Uiguren verurteilt.
Am Donnerstag fielen die amerikanischen Erstanträge auf Arbeitslosengeld auf den niedrigsten Wert seit 1969, als es in den USA nur etwa halb so viele Beschäftige gab wie heute. Letzte Woche wurden 184.000 Anträge gestellt.
Fitch Ratings stellte den Zahlungsausfall der chinesischen Immobilienentwickler Evergrande und Kaisa fest. Beide Unternehmen hatten fällige Zinsen nicht gezahlt.
Am Mittwoch hat die brasilianische Notenbank ihren Leitzins wie erwartet um 150 Basispunkte auf 9,25% angehoben. Sie reagierte damit auf die hohe Verbraucherpreisinflation von 10,7% z.Vj. Zu Jahresbeginn hatte der Leitzins noch 2% betragen. Im Februar wird er vermutlich erneut angehoben.
Am Mittwoch wählte der Bundestag Olaf Scholz von der SPD zum Nachfolger von Angela Merkel.
Im 3. Quartal stiegen die amerikanischen Lohnstückkosten um 9,6%. Unterdessen ging die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft um 5,2% z.Vj. zurück, der stärkste Einbruch seit 1960.
Das amerikanische Haushaltsnettovermögen stieg im 3. Quartal auf den Rekordwert von 145 Billionen US-Dollar, wie die Fed letzte Woche mitteilte. Nach Angaben der Notenbank sind die privaten Nettoersparnisse um 2,84 Billionen US-Dollar z.Vj. gestiegen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, verkaufen CEOs, Gründer und andere Insider mehrerer Technologieriesen im Vorfeld möglicher Steuerrechtsänderungen so viele eigene Aktien wie noch nie.
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