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Interview

Stefan Breintner (DJE Kapital AG): Wachstum wird unterschätzt und Inflation überschätz

© DJE

16.11.2021 - Im Interview erklärt Stefan Breintner, wie er die aktuelle Diskussion zur Stagflation, zu China und zur Geldpolitik einschätzt.

Herr Breintner, derzeit diskutieren viele Börsianer über eine mögliche Stagflation. Was halten Sie von diesem Angstszenario für die Kapitalmärkte?

Bei Google und Bloomberg wurde der Begriff Stagflation tatsächlich zuletzt so oft gesucht wie nie zuvor in der Historie. Aber dass wir über Monate oder Jahre hinweg in eine Phase mit extrem hoher Inflation und vergleichbar niedrigem Wachstum hineinkommen, erwarten wir nicht.

Was spricht aus Ihrer Sicht gegen ein solches Szenario?

Viele Unternehmen können ihre Produkte derzeit nicht herstellen oder absetzen, weil es bei den Vormaterialien beispielsweise Probleme mit der Logistik gibt. Das hat aber nichts mit einem realen Kollaps der Nachfrage zu tun. Zudem sehen wir Preissteigerungen momentan oft bei Wertschöpfungsketten, bei denen es noch eine Corona-bedingte Störung gibt. Mit Blick auf 2022 und 2023 sollten sich diese Probleme im Zeitablauf lösen.

Wie lautet Ihr Szenario für Wachstum und Inflation?

Aus unserer Sicht wird der Wachstumsimpuls für 2022 eher unterschätzt und der langfristige Inflationsimpuls eher überschätzt – zumindest bei den krassen Inflationsprognosen.

Die derzeit hohe Inflation wird also wieder sinken?

2022 werden einige Faktoren die Inflation entspannen. Das gilt etwa für die Gebraucht- und Mietwagen, die wieder günstiger werden sollten. Aber die Inflation dürfte dennoch längerfristig auf einem höheren Niveau als vor Corona bleiben.

Bei der DJE Kapital AG achten Sie stark auf die Geldpolitik. Wie schätzen Sie diese momentan ein?

Die Bank of China wird ihre Geldpolitik womöglich expansiver gestalten, die EZB dürfte weiter expansiv bleiben und die Fed sollte restriktiver werden und ihre Anleihekäufe bis Mitte 2022 zunächst zurückführen.

Inwiefern könnte dies die Kapitalmärkte belasten?

Aus unserer Sicht bleibt das monetäre Umfeld expansiv und damit unterstützend für die Kapitalmärkte, allerdings nicht mehr ganz so positiv wie vom Frühjahr 2020 bis zum Sommer 2021.  In Summe müsste dies zu leicht steigenden Zinsen führen, worauf wir unsere Portfolios auch ausgerichtet haben.

Was bedeutet dies für den Mischfonds DJE – Zins & Dividende, bei dem Sie mindestens 50 Prozent in Anleihen halten müssen?

Derzeit sind wir bei Anleihen mit sehr kurzen Durationen unterwegs, die nach den Absicherungen bei unter zwei Jahren liegen.  Wir sehen steigende Zinsen daher nicht nur negativ.

Was wäre daran positiv?

Freiwerdende Gelder könnten wir dann wieder zu einer höheren Verzinsung anlegen, womit die durchschnittliche Verzinsung des Anleihe-Portfolios von aktuell knapp zwei Prozent perspektivisch wieder etwas höher ausfallen sollte.

Knapp zwei Prozent Verzinsung sind derzeit vergleichsweise hoch. Wie erreichen Sie dies?

Wir haben eine klare Präferenz für ausgewählte Unternehmensanleihen und meiden negativ verzinste Staatsanleihen aus der Eurozone. Stattdessen mischen wir punktuell Anleihen aus anderen Währungsräumen bei, wie jüngst etwa aus Norwegen.

Wie investieren Sie beim DJE – Zins & Dividende momentan auf der Aktienseite?

Unternehmen aus den Branchen Technologie, Gesundheit und Chemie haben wir derzeit absolut gesehen am höchsten gewichtet, wobei wir Technologiewerte im Vergleich zum breiten Aktienmarkt untergewichtet haben. Im Technologiebereich liegt der Fokus auch auf Titeln, die auf Aktienrückkäufe statt auf Dividenden abstellen.  Aktienrückkäufe sind bei US-Unternehmen generell gängiger als bei europäischen Unternehmen. Bei hoch bewerteten Wachstumsunternehmen, die ihre Gewinne erst in fünf bis zehn Jahren erzielen dürften, sind wir aber derzeit vorsichtig.

Der DJE – Zins & Dividende ist im Februar 2021 zehn Jahre alt geworden. Was streben Sie künftig damit an?

Generell würden wir gerne an den in der Vergangenheit erzielten Renditen anknüpfen. Aber noch stärker ist unser Anspruch, dass wir das Kapital erhalten und besser abschneiden als der Markt, wenn die Aktienmärkte nach unten gehen. In den Krisen der Jahre 2011, 2015/16, 2018/19 und 2020 ist uns dies gut gelungen, was wir nach vorne geblickt auch wieder erreichen möchten.

 

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