Oktober 2021 -
Erneut verschoben: Die Renaissance von Value
Wenn Anleger die Entwicklungen an den Aktienmärkten diskutieren, steht ein Thema oft an erster Stelle: Die extrem unterschiedliche Entwicklung in den beiden Anlagestilen Value und Growth. Seit Jahren entwickeln sich Wachstumsaktien nun schon deutlich besser als Substanztitel. In 11 der letzten 12 Jahre konnten Growth-Aktien global die bessere Performance für sich verbuchen. Nach der globalen Finanzkrise 2008/09 war 2016 das einzige Kalenderjahr, in dem Value-Aktien ihre Wachstumspendants auf den zweiten Platz verweisen konnten. Je lauter die Stimmen in den vergangenen Jahren wurden, die eine Trendumkehr und damit die Renaissance von Value propagierten, umso ausgeprägter war im Nachgang die jeweilige Fortsetzung der Outperformance von Growth. Die vermeintliche Renaissance dauerte jeweils nur wenige Wochen bis Monate. Grund genug, sich mit diesem Thema nochmals etwas intensiver auseinanderzusetzen.
Bereits bei der Definition von Value und Growth gibt es unterschiedliche Ansätze, die sich im Anspruchsdenken unterscheiden. Die einfachere und populärere Herangehensweise basiert auf relativ simplen Bewertungskennzahlen, wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Deren Ausprägungen bestimmen, ob eine Aktie günstig ist und einem Value-Index zugerechnet wird oder ob es sich um wachstumsstarke Aktien handelt, die ihren Platz in Growth-Indizes finden. Auf solchen Annahmen und Indizes basieren nahezu alle quantitativen Aussagen zu der Thematik – auch die eingangs aufgeführte Statistik.
Doch es geht auch anspruchsvoller. Professionellere Value-Anleger argumentieren nicht mit der vergleichsweise einfachen Methodik der Indexanbieter, sondern mit dem Konzept der Sicherheitsmarge. Die Grundidee des Value-Investierens besagt, dass für jedes Unternehmen ein innerer bzw. ökonomischer Wert der Aktie berechnet werden kann, welcher im Idealfall alle relevanten Erwartungen an die Zukunft sowie das aktuelle Kapitalmarktumfeld berücksichtigt. Liegt der am Markt gehandelte Kurs der Aktie ausreichend weit unter diesem inneren Wert, kann die Aktie der Theorie nach mit einem Sicherheitsabschlag gekauft werden und in Zukunft zu einem hoffentlich höheren Kurs mit Gewinn wieder verkauft werden ...
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