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Marktkommentar

Olgerd Eichler und Thomas Meier (MainFirst): Europa nicht abschreiben

© MainFirst

10.09.2021 

Dynamisch aus der Krise

Sowohl die amerikanische als auch die asiatische Volkswirtschaft haben aufgrund des konsequenteren Umgangs mit der Pandemie schnell wieder ein höheres Wirtschaftswachstum aufgewiesen. Diese Länder wirken nun wie Wachstumsmotoren für exportorientierte Länder. Europa kommt zwar verzögert, aber dafür nun umso dynamischer aus der Krise. Der europäische Aktienmarkt hat dabei das größte Aufholpotential unter den entwickelten Volkswirtschaften. Denn insbesondere die europäischen Unternehmen profitieren von einer Beschleunigung der globalen Wirtschaft enorm. Inflation begünstigt zyklische Unternehmen, die im europäischen Aktienmarkt häufig zu finden sind.

Krisen stärken erfolgreiche Unternehmen

Die Lust auf Ausgaben und Konsum kehrt zurück. Stimulipakete werden in Zukunft noch für zusätzliche Nachfrage sorgen, weswegen der Aufschwung langanhaltend sein sollte. Für uns relevant ist vor allem eines: Die Krise begünstigt die bereits vorher erfolgreichen Unternehmen. Sie werden durch sie nur noch besser. Sparbemühungen der Vorjahre wurden im Zuge der Corona-Pandemie nochmals verschärft, sodass viele Firmen ungewöhnlich schlank und effizient aufgestellt sind. In der aktuellen Phase steigender Nachfrage treffen höhere Umsätze auf eine niedrige Kostenbasis, was Margen und Gewinne stark treibt.

Wachstum in vielen Bereichen

Insbesondere die Gewinnwachstumsdynamik der europäischen Unternehmen übersteigt derzeit die von US-Unternehmen deutlich und für die kommenden Quartale ist keine Trendumkehr zu erkennen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der zu erwartenden Free-Cash-Flow-Generierung wider. Europäische Unternehmen weisen im Durchschnitt die höchsten Free-Cash-Flow-Renditen unter allen entwickelten Märkten auf. Des Weiteren profitieren die europäischen Unternehmen insgesamt von einem attraktiven und höheren Dividendenniveau im Vergleich zu den anderen Regionen.

Monetärer Rückenwind

Viele Firmen haben während der Krise von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen profitiert, was ihnen nicht nur das Überleben sicherte, sondern eine gute Basis für den Weg aus der Krise bildete. Der Rückenwind aus den fiskalpolitischen Maßnahmen der Staaten sollte sich weiterhin fortsetzen, insbesondere das US-Infrastrukturprogramm sowie der europäische Wiederaufbaufonds sorgen für weiteren Schub. Die monetäre Ausrichtung der Notenbanken bleibt unterstützend. Das strukturelle Niedrigzinsumfeld ist auf absehbare Zeit zementiert.

Treiber: Inflation

Wir sehen kurz- bis mittelfristig mehr Inflation. Nachdem in der Krise Läger und Bestände reduziert sowie Investitionen zurückgehalten wurden, waren viele Marktteilnehmer und Unternehmen nicht auf eine so dynamische Erholung der Nachfrage gefasst. Nun geht es primär um Lieferfähigkeit – der Preis ist zweitrangig. Transportkapazitäten sind rar, die Preise exorbitant hoch. Hierbei sind insbesondere jene Unternehmen im Vorteil, die über Preissetzungsmacht verfügen, da sie höhere Kosten an die Endkunden weiterreichen können.  Gleichzeitig steigen die Kosten für Verbraucher in den nächsten Jahren auch durch die zunehmende Regulierung, wie zum Beispiel aufgrund der zeitlich gestaffelten Preise für die Emission von Kohlenstoffdioxid. Das Hochfahren der Industrie geht in dieser Gesamtsituation mit anziehender Inflation einher. Diese begünstigt wiederum zyklische Unternehmen, die im deutschen und europäischen Aktienmarkt häufig zu finden sind.

Sollte es in den kommenden Jahren zu einem andauernden, hohen Inflationsniveau kommen, dann werden die Notenbanken darauf reagieren müssen, auch wenn die Zinsschritte im historischen Kontext homöopathisch erscheinen dürften. Bei einem anhaltenden Inflationsniveau über dem Inflationsziel halten wir ein Eingreifen der Notenbanken für realistisch, so wie es derzeit in den USA diskutiert wird. Im historischen Kontext haben zyklische Aktien einen effektiven Inflationsschutz dargestellt. Auch deswegen sehen wir viele europäische Unternehmen gegenüber denen anderer Regionen und defensiven Werten als Favorit, da sie durch ihre Exportabhängigkeit und zyklischen Struktur über eine derartige Preissetzungsmacht verfügen.

Enorme Diskrepanzen

Seit Ende März 2020 hat sich der europäische Aktienmarkt circa 25% schlechter entwickelt als sein amerikanisches Pendant. Auch die Bewertungen zeigen eine hohe Diskrepanz: So handeln US-Aktien mit einer Prämie von knapp 35 % gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis gegenüber europäischen Aktien. Aufgrund der hohen Bewertungsdivergenzen gehen wir davon aus, dass sich Investoren verstärkt auf europäische Unternehmen konzentrieren sollten. Zudem ist der US-Markt gegenüber dem europäischen stark von Technologieunternehmen geprägt, welche durch anstehende Regulierungen, US-Steuerpläne sowie dem Anfang des Ausstiegs aus der expansiven Geldpolitik der Federal Reserve (Taper Tantrum) mehr Volatilität ausgesetzt sein könnten.

Potential bei Zyklikern

Wir sehen insgesamt erhebliches Potential für Aktien. Die Zinsen bleiben sehr tief – trotz anziehender Inflation, da Notenbanken und Regierungen rund um den Globus keine großen Finanzmarktrisiken eingehen wollen. Der europäische Aktienmarkt hat dabei das größte Aufholpotential unter den entwickelten Volkswirtschaften. Insbesondere deutsche Unternehmen profitieren von einer Beschleunigung der globalen Wirtschaft enorm. Während die globalen Aktienmärkte derzeit neue Allzeithochs verzeichnen, gibt es noch viele Einzeltitel, die weit unter Vorkrisenniveaus handeln. Hier sehen wir in den weniger beliebten Sektoren wie Banken, Versicherung oder der zyklischen Industrie die größten Chancen. Vor allem Banken sind dank guter Kapitalausstattung und ausreichender Risikovorsorge äußerst gut durch die Krise gekommen. Dividendenzahlungen sind weniger aufgehoben als aufgeschoben: Mit Erlaubnis zur Ausschüttung werden die profitablen und gut kapitalisierten Banken wieder zu interessanten Dividendenpapieren.



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