10.09.2021 - Weltweit gaben Aktien letzte Woche nach, weil viele Wall-Street-Firmen ihre US-Wachstumsprognosen für das 3. Quartal senkten und nach neuen Coronasorgen amerikanische Aktien verkauften. Die US-Zehnjahresrendite blieb mit 1,32% recht konstant. Trotz anhaltender Förderprobleme wegen Hurrikan Ida verteuerte sich das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate kaum; am Freitag notierte es bei 69,50 US-Dollar. Die Volatilität stieg gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) von 16,6 auf 17,5.
KONJUNKTUR
US-Schuldenobergrenze im Blickpunkt
Der Kongress hat nicht mehr viel Zeit, um die Schuldenobergrenze anzuheben. Davor warnte Finanzministerin Janet Yellen letzte Woche. Sie sprach von Notmaßnahmen ihres Ministeriums, damit der Regierung nächste Woche nicht das Geld ausgeht. Wenn die Schuldenobergrenze, ein klassisches Aufregerthema der amerikanischen Politik, nicht angehoben wird, riskiert die Regierung einen Zahlungsausfall. Präsident Joe Biden ließ wissen, dass er die Anhebung vielleicht zusammen mit den Hurrikan-Hilfen in ein Gesetzespaket packen will, um zögernde republikanische Senatoren zur Zustimmung zu bewegen.
Fed bereitet Tapering vor
Wie das Wall Street Journal am Freitag berichtete, will die Fed auf der Novembersitzung des Offenmarktausschusses eine Verringerung ihrer Anleihenkäufe von zurzeit 120 Milliarden US-Dollar monatlich beschließen. Geplant sei, die Käufe Mitte 2022 ganz zu beenden. Weil der Bericht die Konsenserwartungen bestätigte, bewegte er die Märkte kaum.
Britische Wirtschaft im Juli deutlich schwächer
Im Juli ist die britische Wirtschaft nur um 0,1% gewachsen, nach 1% im Juni. Die konsequente Kontaktnachverfolgung nach dem Wiederaufflammen der Pandemie führte dazu, dass viele Menschen nicht zur Arbeit kamen. Es gibt allerdings erste Anzeichen für eine Erholung im August. Noch ist die britische Wirtschaftsleistung 2,1% kleiner als vor der Pandemie, berichtet das nationale Statistikamt. Die Zahlen zeigen auch, dass die Industriekonjunktur stärker ist als die Dienstleistungskonjunktur.
EZB verringert Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP)
Wie allgemein erwartet, wird die EZB ihre Wertpapierkäufe im Rahmen des Pandemie-Notfallkaufprogramms (PEPP) ab dem 4. Quartal etwas verringern, bevor es im März 2022 ganz ausläuft. Allerdings könnte das Programm auf der Ratssitzung im Dezember verlängert werden. Vielleicht werden aber auch die regulären Wertpapierkäufe aufgestockt. Die Notenbank rechnet nämlich damit, dass die Inflation das 2%-Ziel langfristig nicht erreicht. Außerdem prognostiziert sie 5% Wachstum in diesem und 4,6% Wachstum im nächsten Jahr.
US-Senator wünscht geringere Aufstockung der Sozialausgaben
Medienberichten zufolge will der gemäßigte demokratische Senator Joe Manchin aus West Virginia erreichen, dass die Sozialausgaben längst nicht so stark erhöht werden wie von der Biden-Administration geplant. Vorletzte Woche forderte Manchin eine „Denkpause“, und letzte Woche hieß es, dass er ein Sozialpaket mit lediglich 1-1,5 Billionen US-Dollar Volumen statt der vorgesehenen 3,5 Billionen bevorzugt. Manchin und seine demokratische Kollegin Kyrsten Sinema aus Arizona werden von ihren Fraktionskollegen massiv bedrängt, ein größeres Paket zu akzeptieren, ist es doch ein zentrales Vorhaben von Präsident Biden.
KURZ GEFASST
Donnerstagabend Washingtoner Zeit telefonierte Biden erstmals seit Februar mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Das Gespräch soll helfen, Spannungen abzubauen. Dem Weißen Haus zufolge ging es um die Verantwortung beider Länder dafür, dass der natürliche Wettbewerb nicht zum Konflikt wird.
Die reale deutsche Zehnjahresrendite fiel letzte Woche auf ein Rekordtief von ‑2,08%, da die Breakeven-Inflation auf mehr als 1,60% stieg.
Biden ordnete eine Impfpflicht für Angestellte des Bundes und alle Auftragnehmer der Regierung an. Außerdem sollen Firmen mit über 100 Mitarbeitern ihre Mitarbeiter impfen oder wöchentlich testen. Anderenfalls drohen Strafen von bis zu 14.000 US-Dollar je Einzelfall. Jetzt werden juristische Schritte erwartet.
Chinas Vizepremier Liu He hat letzte Woche versucht, Investoren zu beruhigen, indem er auf die große Bedeutung der Digitalwirtschaft für China hinwies. An Pekings Unterstützung für die Privatwirtschaft gebe es keinen Zweifel und das werde sich auch nicht ändern, sagte Liu. In letzter Zeit war die Regulierung der chinesischen Internetriesen erheblich verschärft worden.
In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosengeld letzte Woche auf ein Nach-Corona-Tief von 310.000 gefallen, da das erweiterte Arbeitslosengeld bald ausläuft.
Die australische Notenbank hat trotz wiederholter COVID-19-Lockdowns ihre Wertpapierkäufe wie geplant verringert.
Der japanische Nikkei 225 Index ist nach dem Rücktritt von Premierminister Yoshihide Suga um über 9% gestiegen. Man hofft, dass sein Nachfolger – wer auch immer es sein wird – weitere Konjunkturprogramme auflegt.
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