08.09.2021 - Der Anstieg der Gaspreise treibt immer verrücktere Blüten. Inzwischen ist europäisches Gas sogar teurer als die äquivalente Menge an Öl, sodass Transportschiffe, die den Rohstoff Gas über die Weltmeere schippern, verstärkt Öl anstelle von Teilen des geladenen Gases als Treibstoff nutzen.
Ursächlich für den Gaspreisanstieg ist ein ganzer Strauß an Gründen. Einer der gewichtigsten ist jedoch, dass die Lager in der EU für die aktuelle Jahreszeit nur äußert mau gefüllt sind und sich in Richtung Winter eine enorme Knappheit abzeichnet. Heute vor einem Jahr waren die Lager voll - derzeit liegt der Füllstand in Europa nur bei 60%. Es mangelte in den letzten Monaten schlicht an Angebot. Europa wird also bis zum Winter ordentlich nachkaufen müssen und wird dies wohl vor allem in Russland tun
- schließlich wurde vor wenigen Stunden das letzte Rohr der umstrittenen Ostseepipeline Nordstream2 verschweißt. Das Gas wird wohl ab Oktober fließen können. Äußerst fraglich ist jedoch, ob sich hierdurch eine zeitnahe Preisreduzierung ergeben wird, da Gas derzeit weltweit sehr teuer ist und die Preise in der Regel gen Winter ansteigen.
Aus makroökonomischer Sicht bedeutet der hohe Gaspreis zunächst vor allem höhere Kosten für die Unternehmen, die diese, wenn möglich wiederum an ihre Kunden weiterreichen werden. All jene, die auf einen deutlichen Rückgang der Inflationsraten warten, werden sich also weiter gedulden müssen.
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