09.08.2021 - Im Juli hat sich der Fokus an den Kapitalmärkten auf möglicherweise gedämpftes Wirtschaftswachstum verschoben. Im Vormonat hatte die amerikanische Zentralbank eine etwas restriktivere Geldpolitik angekündigt und dies mit einer freundlichen Wirtschaftsentwicklung und zunehmendem Preisdruck begründet. Die Maßnahme wurde vom Markt positiv aufgenommen, in der Zwischenzeit haben sich aber Anzeichen einer Wirtschaftsabschwächung gemehrt. Einzelne Produktionsdaten konnten weniger stark zulegen als erwartet, neue Virusvarianten haben sich teils sprunghaft ausgeweitet und in China wächst die Sorge vor einer übermäßigen Regulierung der lokalen Unternehmen.
Die Marktteilnehmer rotierten in der Folge weiter in defensivere Marktsegmente und nahmen Gewinne in den zyklischen Sektoren mit. Das Kaufinteresse lag vor allem bei Qualitäts- und Wachstumsaktien, bei großen Titeln aus den USA und in den Branchen Technologie und Gesundheit. Verkauft wurden vor allem die Emerging Markets und Asien, ferner auch die Branchen Energie und Finanzen. Value Aktien und Europa tendierten seitwärts. Bei den Anleihen waren lange Lauzeiten und niedrige Kreditrisiken gefragt, hier sanken die Zinsniveaus deutlich, Staats- und Unternehmensanleihen legten im Preis zu. Weniger gefragt waren Hochzins- und Emerging Markets Anleihen, auch wenn direkte Verluste ausblieben. Gold und Metalle konnten ansteigen, Rohöl gab leicht nach. Der EUR gab gegenüber dem USO nach, erholte sich aber wieder zum Monatsende.
Wie erwartet beschäftigt sich der Markt nun zunehmend mit der Frage, inwieweit das aktuelle Wachstum Bestand haben wird und ob eine restriktivere Geldpolitik eine Wende im aktuellen Zyklus herbeiführen könnte. Wir bleiben bei unserer Grundausrichtung und profitieren im aktuellen Umfeld von den Übergewichten bei qualitativ hochwertigen Aktien und niedrigen Kreditrisiken bei den Anleihen.
Lesen Sie hier den vollständigen Marktbericht Juli 2021.