06.08.2021 - Kommt die vierte Welle im Herbst oder kommt sie nicht? Wie entwickeln sich die Covid-19-Varianten? Schützen die Impfungen wirklich so gut, dass es kaum noch schwere Verläufe und Todesfälle durch Covid-19 geben wird? Wird die Wirtschaft ihren Erholungskurs fortsetzen? Wie wird sich die Inflation auswirken? Und was heißt das alles für die Kapitalmärkte? Fragen über Fragen also, die die Anleger derzeit bewegen. Die Antworten darauf fallen nicht leicht, aber der Reihe nach.
Eine neue große Infektionswelle kommt in den nächsten Monaten, ist das Bundesgesundheitsministerium überzeugt. Mit Blick auf Herbst und Winter brauche es weiterhin Schutzmaßnahmen, „um das Gesundheitswesen vor einer übermäßigen Belastung und die Personengruppen, die noch nicht geimpft werden können, vor einer möglichen folgenreichen Erkrankung zu schützen“, heißt es in einem Bericht des Ministeriums. Allerdings könnten die Schutzmaßnahmen aufgrund der fortgeschrittenen Impfkampagne moderater ausfallen als im letzten Herbst und Winter. „Ein so einschneidender Lockdown wie in der zweiten und dritten Welle wird aller Voraussicht nach nicht notwendig sein“, heißt es.
Das gilt es zu beobachten, denn die Sorgen vor einer vierten Welle mit entsprechenden Beschränkungen und Sorgen um neue Covid-Varianten stehen laut einer Deutsche Bank-Umfrage zur monatlichen Marktstimmung im Juli ganz oben auf der Liste der Bedenken für die Finanzmärkte. Im Rahmen der Umfrage gaben über 60 Prozent der Befragten an, dass sie neue Varianten des Corona-Virus als besorgniserregender betrachten als noch im April.
Hingegen scheint die derzeit steigende Inflation nur eine vorübergehende Rolle zu spielen. Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juli nach einer ersten Schätzung im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8 Prozent gestiegen. Sie könnte in diesem Jahr temporär auf rund fünf Prozent steigen. Die mittelfristige Erwartung liegt bei zwei bis drei Prozent, sodass der deutliche Inflationsanstieg nur vorübergehend sein sollte.
Das Wirtschaftswachstum scheint stabil zu bleiben. Die Weltwirtschaft soll nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge dieses Jahr um sechs Prozent wachsen. Das entspricht dem vorigen Ausblick vom April, aber die Zusammensetzung des Wachstums hat sich geändert: Das Plus für die Industrieländer soll demnach 5,6 Prozent betragen, 0,5 Prozentpunkte mehr als noch im April angenommen. Die Prognose für die Wirtschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer für 2021 hingegen wurde um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent gesenkt.
Generell sind die Märkte im Sommermodus angekommen. Der Dax pendelt seit Anfang Juli gelangweilt bei etwa 15.600 Punkten, Dow Jones und Nasdaq liegen minimal im Plus. Im Herbst könnte es zu einer weiteren Rallye kommen – aber auch kurzfristige Korrekturen von bis zu zehn Prozent sind jederzeit möglich. Wir werden weiterhin für Sie alle zur Verfügung stehenden Chancen nutzen, um Ihr Vermögen zu schützen und zu entwickeln.
Ausblick
Auch wenn Wirtschaft und Märkte intakt sind und Unternehmen, Verbraucher und Kunden sehnsüchtig auf das Ende der Pandemie warten, bleiben die bekannten Risiken bestehen. Die vierte Corona-Welle im Herbst scheint aufgrund der Delta-Variante unausweichlich, wenngleich nicht mehr mit weitreichenden Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens zu rechnen ist. Das ist zu hoffen: Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stimmung würde eine vierte Welle nochmals deutlich eintrüben und wieder zu mehr Zurückhaltung bei Ausgaben und Investitionen führen.
Weiterhin darf man nicht vergessen, dass die unmittelbaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eine temporäre Erscheinung bleiben werden. Das Virus wird mit der Zeit zu einem alltäglichen Begleiter wie die Grippe werden, während andere tiefgreifende Entwicklungen gekommen sind, um zu bleiben. Dazu gehören vor allem die weitere Digitalisierung der Wirtschaft, des Bildungswesens und der öffentlichen Hand und nicht zuletzt der Kampf gegen den Klimawandel!
Die zurückliegenden 15 Monate haben gezeigt, dass viel im Argen liegt. Gerade der Kampf gegen den Klimawandel wird mit viel Schwung gefochten werden müssen. Nicht wenige Experten sehen den Klimawandel als die viel größere und langfristigere Bedrohung an als die Covid-19-Pandemie. Um die Auswirkungen des Klimawandels in den Griff zu bekommen, sind weltweit weitreichende Maßnahmen notwendig. Diese Entwicklungen gilt es zu beobachten und für Anlageentscheidungen zu nutzen. Es werden sich immer wieder neue Chancen für gezieltes und abgesichertes Vermögenswachstum ergeben. Es bleibt also dabei, dass Weitsicht, strategisches Denken und schnelle Entscheidungsfähigkeit die herausragenden Eigenschaften in einer sehr fordernden Zeit sind. Wir werden die Entwicklungen der kommenden Monate genau beobachten und die richtigen Schlüsse daraus für die Allokation der Fonds ziehen. Wir verbinden für Sie eine generelle Vorsicht bei allen Investmententscheidungen mit einem mutigen, offenen Blick in Gegenwart und Zukunft, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Damit bleiben wir bei ARGENTUM jederzeit Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement.
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