08.07.2021 - Im Juni zeigte die Wirtschaft in den USA und Europa erneut solides Wachstum, mit positiven Zahlen bei den meisten Datenpunkten. Preissteigerungen blieben ein bedeutender Faktor, auch wenn die meisten Analysten nun von vorübergehenden Effekten ausgehen. Wohl mit Blick auf diese Preissteigerungen überraschte die amerikanische Notenbank mit der Aussicht auf eine etwas restriktivere Geldpolitik. Nach anfänglicher Volatilität im Markt setzte sich eine positive Sicht dieser Maßnahme durch, die Wirtschaft sei stark genug für eine etwas weniger expansive Geldpolitik und die Gefahr einer Überhitzung und stark steigender Zinsen wäre wirksam entgegengewirkt. Das Wachstum stark zyklischer Branchen dürfte sich moderieren, Sektoren und Unternehmen, welche auch im gedämpften Umfeld florieren, dürften profitieren. Marktteilnehmer sprachen von einem „Goldilocks" Szenario, also einer idealen Mischung für die Kapitalmärkte.
Entsprechend konnten die meisten Marktsegmente im Juni zulegen. Aktienmärkte schlossen fest, angeführt von den USA. Wachstums- und Qualitätsaktien setzten sich von zyklischen Titeln ab, Technologie und Gesundheit lagen vor Finanzen und Industrie. Zinsniveaus und Kreditrisiken sanken und sorgten gerade in den USA für deutliche Kurssteigerungen bei Staats- und Unternehmensanleihen. Der USO verteuerte sich gegenüber dem EUR, trotz sinkender Inflationserwartungen blieb Rohöl gefragt, Gold gab gerade wegen der sinkenden Inflationserwartungen deutlich nach.
In der weiteren Entwicklung dürfte zunehmend die Frage gestellt werden, inwieweit das aktuelle Wachstum Bestand haben wird und ob eine restriktivere Geldpolitik eine Wende im aktuellen Zyklus herbeiführen könnte. Historisch hat diese Unsicherheit zu einem hin-und-her in den Marktbewegungen geführt, bevor sich eine neue Richtung etabliert hat. In der Zwischenzeit dürfte sich eine ausgewogene Grundausrichtung und das Prinzip der
,,ruhigen Hand" weiter auszahlen.
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