10.06.2021 - Im Berichtsmonat Mai setzten sich ins- besondere die Europäische Aktienmärkte positiv ab, während amerikanische und asiatische Indizes ein gemischtes Bild abgaben. Wachstumstitel verloren dort zum Teil deutlich.
Im Zentrum des Interesses standen die weiter deutlich anziehenden Inflationszahlen in den USA. Auch der US-Dollar stand in Anbetracht der Sorgen über eine Geldentwertung weiter unter Abgabedruck. Die Teuerung der Konsumentenpreise stieg nicht nur signifikant an, sondern lag auch weit über den Erwartungen des Analystenkonsens (+0,8% gg. VM). Noch überraschender war, dass auch die sogenannte Kernrate ohne die volatilen Bereiche Energie und Lebensmittel um +0,9% anstieg, die Inflationsdynamik also auch in der Breite zu beobachten war. Auch steigende Stundenlöhne unterstützten diese Wahrnehmung.
Allerdings gab es auch diverse Anzeichen einer möglicherweise beginnenden konjunkturellen Abkühlung. So überraschten nicht nur der ISM-Index als Industriebarometer (Apr 60,7 nach 64,7), sondern auch Einzelhandelsumsätze, Verbrauchervertrauen und Gebrauchsgüteraufträge. Daneben kühlten zudem die Baubeginne und Verkäufe neuer Häuser angesichts gestiegener Hypothekenzinsen ab.
Noch standen daher die Zeichen nicht auf Zinswende, die Notenbanken behielten das Szenario eines nur temporären Anstiegs der Inflation aufrecht, werden dies aber verstärkt auf den Prüfstand stellen.