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Marktkommentar

Jörg Angelé (BANTLEON): Zur EZB-Sitzung am 22.04.2021

© BANTLEON AG

22.04.2021 -

Die wichtigsten Ergebnisse der Sitzung vom 22.04.2021:

  • Die EZB hat erwartungsgemäss keine neuen geldpolitischen Entscheidungen gefällt, sondern sich darauf beschränkt, die Beschlüsse der Sitzung von Mitte März zu bekräftigen.
  • Demzufolge sollen die wöchentlichen Wertpapierkäufe bis zum Ende des laufenden Quartals deutlich höher ausfallen als in den ersten Monaten des Jahres. Ziel bleibt es, eine Straffung der Finanzierungskonditionen zu verhindern, welche die Entwicklung der Inflationsrate in Richtung des Notenbankziels verzögern könnte.
  • Es wird erneut explizit erwähnt, dass das aktuelle PEPP-Volumen nicht zwangsläufig ausgeschöpft werden muss, wenn sich günstige Finanzierungskonditionen auch mit geringeren Anleihenkäufen erreichen lassen. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass das PEPP-Volumen nochmals vergrössert werden kann, falls dies dem EZB-Rat nötig erscheint

Unsere Einschätzung:

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte den im März gegebenen Konjunkturausblick. Demnach werde das BIP nach einem wahrscheinlichen Rückgang zu Jahresbeginn bereits im 2. Quartal wieder wachsen. In der zweiten Jahreshälfte wird sich den EZB-Prognosen zufolge eine dynamische Konjunkturerholung herausbilden. Frau Lagarde betonte jedoch erneut, dass es kurzfristig noch konjunkturelle Abwärtsrisiken gebe. Das ist der wesentliche Grund, weshalb die Anleihenkäufe zunächst mit erhöhtem Tempo fortgesetzt werden sollen.

Allerdings hat die EZB trotz der Ankündigung im März, die Anleihenkäufe im laufenden Quartal »signifikant« anzuheben, ihren Worten bisher keine Taten folgen lassen. Die durchschnittlichen wöchentlichen Netto-Kaufvolumina lagen zwischen Mitte März und Mitte April bei 19,1 Mrd. EUR. Von Anfang Januar bis Mitte März hatten die Käufe durchschnittlich 18,3 Mrd. EUR pro Woche betragen. Die Finanzmarktkonditionen haben sich aber auch so kaum bewegt: Der Wechselkurs des Euro zum Dollar notiert ebenso kaum verändert gegenüber dem Niveau von Mitte März wie die Rendite 10-jähriger Euro-Staatsanleihen. Sowohl beim Wechselkurs als auch bei den Renditen hat sich zuletzt jedoch ein gewisser Aufwärtsdruck aufgebaut. Wir gehen daher davon aus, dass die wöchentlichen Anleihenkäufe bis Ende Juni tatsächlich spürbar erhöht werden und durchschnittlich 25 Mrd. EUR erreichen sollten. Zur Frage, ab wann die Anleihenkäufe im Rahmen des PEPP wieder reduziert oder gar eingestellt werden, wollte sich die EZB-Präsidentin nicht äussern. Einige EZB-Vertreter hatten diese Debatte bereits angestossen, wurden damit aber nunmehr zurückgepfiffen.

Mit Blick auf die Inflationsperspektiven klang Frau Lagarde einen Hauch zuversichtlicher als zuletzt. Sie räumte ein, dass der unterliegende Preisauftrieb bereits in diesem Jahr leicht zunehmen werde, wenngleich er weiterhin deutlich hinter dem Ziel der EZB zurückbliebe. Trotz der unterstellten kräftigen konjunkturellen Belebung im weiteren Jahresverlauf sowie im Jahr 2022 erwarten die Währungshüter unverändert in den nächsten Jahren nur eine zaghafte Annäherung der Inflation an das Notenbankziel.

Wir gehen davon aus, dass der erwartete dynamische Konjunkturaufschwung kräftiger ausfällt als derzeit von der EZB unterstellt und bis weit ins Jahr 2022 anhält. Im Zuge dessen dürfte auch die Inflationsrate im nächsten und übernächsten Jahr höher ausfallen als von der EZB prognostiziert – der verstärkte Preisauftrieb in diesem Jahr sollte sich somit nicht als Strohfeuer erweisen. Wir halten es daher für wahrscheinlich, dass die PEPP-Nettokäufe ab dem 3. Quartal 2021 reduziert werden und das PEPP-Volumen am Ende nicht ausschöpft wird. Spätestens im Herbst dürfte eine Diskussion über ein Ende der PEPP-Käufe unumgänglich werden. Erste Stimmen aus dem EZB-Rat hatten bereits jetzt die Möglichkeit einer Einstellung per Ende März 2022 ins Spiel gebracht. Die Netto-Anleihenkäufe im Rahmen des APP könnten dann im weiteren Jahresverlauf 2022 reduziert bzw. eingestellt werden. Eine erste Zinsanhebung wäre dann 2023 möglich.

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