13.04.2021 - Steigende Zinsen und Inflation waren auch im März zunächst das vorherrschende Thema. So stieg die Rendite für US-Staatsanleihen nochmals um 0,3% bis Mitte März auf 1,7%. Erst das FED Meeting dämpfte die Spekulation auf höhere Zinsen ein wenig. Die FED betonte nochmals die Einschätzung, dass der Inflationsanstieg temporär sein wird und keine Leitzinsanhebung in den nächsten Jahren geplant sei. Dies sorgte für eine Stabilisierung der Zinsen und für einen weiteren Anstieg am Aktienmarkt, vor allem bei zyklischen Unternehmen. Rückenwind für den Aktienmarkt gab es auch durch erste Details zum geplanten Infrastrukturprogramm der neuen US-Regierung.
Nachdem Anfang März ein Hilfsprogramm über 1,9 Billionen USD zur Überbrückung der Corona Pandemie beschlossen wurde, veröffentlichte die Regierung Ende März Details zu einem neuen Infrastrukturprogramm. Hier stellt die US-Regierung Ausgaben von 3 Billionen USD vor allem für Investitionen in Logistik, Energie und Bildung in Aussicht. Dies entspricht in etwa 15% der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA. Die Pläne wurden am Kapitalmarkt positiv aufgenommen, selbst die teilweise Gegenfinanzierung des Programms über eine Erhöhung der Unternehmenssteuern tat dem keinen Abbruch. Auch der Fortschritt bei der Pandemiebekämpfung sorgte für positive Meldungen. Der Impffortschritt in den USA und Großbritannien lässt zumindest in diesen Ländern eine Überwindung der Pandemie in greifbare Nähe rücken.
In Europa ist die aktuelle Situation schwieriger, durch die Ankündigung deutlich steigender Impfstofflieferungen in den nächsten Monaten überwiegt aber auch in Europa die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der mit der Pandemie verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Einschränkungen. Dies sorgte für Unterstützung der Aktienmärkte, deutlich nachgegeben haben jedoch die Aktien der „Pandemiegewinner“. Der S&P 500 legte im Monatsverlauf um 4,4% zu und handelt wieder auf einem Allzeithoch. Der DAX stieg um 8,9% und handelt ebenfalls auf einem neuen Allzeithoch. Ein von der Citigroup veröffentlichter Index, der sich aus den sogenannten „Stay-at-Home“ Aktien zusammensetzt, hat im März dagegen um 6% nachgegeben. Aufgrund des aktuellen Ausblicks ist diese Rotation nachvollziehbar.
Das globale Wirtschaftswachstum bewegt sich weiter auf einem Erholungspfad und der verstärkte fiskalpolitische Impuls durch langfristig ausgerichtete Investitionsprogramme verbessert vor allem den Ausblick für Unternehmen aus zyklischeren Bereichen wie der Energieversorgung, dem Chemiebereich und dem Baugewerbe.
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