15.04.2021 - Im März konnten die Aktienmärkte auf Indexbasis wieder zulegen. Unter der Oberfläche setzte sich die ausgeprägte Rotation zwischen den verschiedenen Marktsegmenten weiter fort. In Erwartung einer kräftigen Wirtschaftserholung stiegen die Zinsen der 10-jährigen US-Staatsanleihen um weitere 0,350/o auf 1,750/o an. Die zyklischen Marktsegmente wie Finanz-, Energie- und Industrieunternehmen profitierten wieder mit starken Kursgewinnen. Im Gegenzug erlitten Wachstumsaktien aus allen Branchen weitere teils deutliche Verluste in den ersten Handelstagen des Monats. Die Rotation zwischen den sogenannten Value Aktien im Vergleich zu den so genannten Growth Aktien erreichte dabei Extremwerte der letzten zwanzig Jahre.
Abweichend von dieser Vorgabe konnten die zinssensitiven Aktien aus den defensiven Branchen Konsum, Gesundheit und Versorger im Monatsverlauf gut zulegen. Auch die Zinsen im EUR Raum divergierten von den US-Zinsniveaus und bewegten sich kaum, gleiches gilt für die üblicherweise zyklischen Aktienregionen Japan und Asien. Neben anderen Marktrelationen deuten diese Verläufe darauf hin, dass ein Zwischenhoch bei der Marktrotation der letzten Wochen und Monate stattgefunden haben könnte.
Es gelten die gleichen Kommentare wie im Vormonat: Die aktuelle Episode der Zinssteigerungen lässt sich gut mit früheren Episoden der letzten Jahre vergleichen. Starkes Wirtschaftswachstum wird erwartet, Zinsniveaus springen an, ausgeprägte Marktrotationen folgen, Zykliker werden bevorzugt, Wachstums- und Qualitätsaktien gemieden. Entscheidend für die Beurteilung der jetzigen Episode ist dabei die langfristige Tragfähigkeit der Entwicklungen. Was passiert, wenn die geld- und fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen nachlassen? Warum hat sich die Arbeitsmarktsituation in den USA in den letzten Monaten kaum verändert? Basieren die gestiegenen Inflationserwartungen auf langfristigen Trends oder kurzfristigen Effekten?
Wir tendieren im jetzigen Umfeld weiter dazu, dass diese Marktrotation früher oder später sein Ende finden wird. Wachstum und Qualität, also Unternehmen mit stabilen Erträgen und stetig wachsenden Cash-Flows, sollten sich wieder durchsetzen können. Das langfristige Umfeld ist von hohen Verschuldungsgraden geprägt, welche das allgemeine Wirtschaftswachstum dämpfen. Hier sind Unternehmen gefragt, die aufgrund ihrer Marktführerschaft oder ihrer überzeugenden Produkte stetig neues Kundenpotential schöpfen können, ohne von dem Trendthema des Tages abhängig zu sein.
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