05.02.2021 - Das Jahr 2021 startete holprig an den Aktienmärkten. Im Januar stehen traditionell die Unternehmensergebnisse im Fokus, die allerdings bis jetzt in diesem Jahr, aufgrund der zuvor ermäßigten Messlatte, besonders stark ausfielen. Die großen amerikanischen Technologiekonzerne, die in den US-Leitindizes den Ton angeben, konnten sogar die hohen Erwartungen an Umsatz und Gewinn noch übertreffen und zogen am Aktienmarkt davon.
Der Gesamtmarkt kam allerdings kaum vom Fleck und verlor sogar leicht im Wert. Wenig hilfreich erschien dabei Kräftemessen von organisierten Privatanlegern mit Hedgefonds in tendenziell kleineren Aktientiteln mit einem entsprechenden medialen Hype, wobei hier der Schwerpunkt auf dem Narrativ vom Kampf David gegen Goliath und daraus möglicherweise folgenden Veränderungen der Regulierung lag. Im Januar verloren die großen Leitindizes DAX, STOXX 600 Europe und S&P 500 2,1%, 1,0% und 0,5% im Wert.
Unsere Positionen in den Technologiebereichen Cyber Security, künstliche Intelligenz und Biotechnologie konnten dagegen deutlich zulegen, sie stiegen um 5,9%, 3,4% und 7,5%. Der große Gewinner in unserem Anlageuniversum war allerdings China. Der MSCI China sowie der chinesische CSI 300 gewannen 10,3% und 6,1% in lokaler Währung hinzu. Der MSCI Griechenland verlor 7,8%, wobei hier aber auch Gewinnmitnahmen nach den sehr hohen Wertsteigerungen im 4. Quartal 2020 eine Rolle gespielt haben dürften. Für Anleihen war der Januar ein eher schwieriger Monat. Die Renditen italienischer und portugiesischer Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren stiegen leicht von 0,54% und 0,03% auf 0,64% und 0,04% an, wobei im Falle Italiens das Ende der Regierung Conte bisher nur geringen Einfluss auf die Spreads hatte. Unternehmensanleihen litten ebenfalls unter dem geringfügig höheren Zinsniveau und verloren im Portfolio auf Total Return Basis zwischen 0,1% und 0,3%. Einzig Emerging Markets Unternehmensanleihen in US-Dollar konnten 1,1% im Wert hinzugewinnen, wobei dieses Ergebnis auf die Wertsteigerung des US-Dollars gegenüber dem Euro zurückzuführen ist.
Insgesamt konnte der Fonds Multi-Asset Global 5 entgegen der Wertverluste großer Aktienindizes und an den breiten Anleihemärkten einen klar positiven Ertrag erwirtschaften und startete das Jahr mit einem Wertzugewinn in Höhe von 1,13% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 1,12% (private Anteilscheinklasse). Für die kommenden Monate schauen wir weiterhin vorsichtig optimistisch auf die Kapitalmärkte. Der schleppende Anlauf der Impfungen in Europa sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich im Falle einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Normalisierung Nachholeffekte im Konsum sowie zusätzliche Strukturbrüche bei Technologien bahnbrechen könnten. Darüber hinaus zeigt die aktuelle Berichtssaison mit ihren robusten Unternehmensergebnissen, dass nicht alle Aktienbewertungen in diesem Niedrigzinsumfeld losgelöst von der Realwirtschaft sein müssen.
Als Risiko betrachten wir mittelfristig einen (zu) rasanten Anstieg der Renditen langlaufender Anleihen in den USA. Dieser wäre einerseits eine logische Konsequenz der teilweise euphorischen Stimmung an den Aktienmärkten und würde andererseits durch das extrem hohe Emissionsvolumen US-amerikanischer Staatsanleihen unterstützt werden. Insgesamt gehen wir somit davon aus, dass der Aktienmarkt seine aktuelle Rallye zumindest nicht in dieser Geschwindigkeit wird fortsetzen können.
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