30.11.2020
Wachstum
Im 3. Quartal 2020 ist die deutsche Wirtschaftsleistung gegenüber Vorquartal um 8,5% gewachsen und damit 0,3 Prozentpunkte stärker als ursprünglich gemeldet. Der private Konsum legte 10,8% zu, Ausrüstungsinvestitionen 16% und der Export sogar 18,1%. Allerdings lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) damit noch rund 4% unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Aussichten für das 4. Quartal sind eingetrübt. Im Oktober lief die Konjunktur zwar noch gut, wie das Umsatzplus der gewerblichen Wirtschaft von 1,5% gegenüber Vormonat zeigt. Die neuerliche Corona-Welle und weitere Lockdowns jedoch hinterlassen bereits ihre Spuren in den Stimmungsindikatoren. So sank der Ifo-Geschäftsklimaindex im November auf 90,7 von 92,5. Belastend wirkten vor allem die schlechteren Geschäftsaussichten der Unternehmen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für Deutschland gab von 55 auf 52 nach, blieb damit aber noch im Wachstumsbereich über 50. Der PMI für die Eurozone hingegen fiel im November von 50 auf 45,1 und damit in den rezessiven Bereich. Im 3. Quartal war das BIP der Eurozone um 12,6% gestiegen
Jobs
Der deutsche Arbeitsmarkt lieferte zuletzt weiter gute Zahlen. Im Oktober fiel die um saisonale Einflüsse bereinigte Zahl der Arbeitslosen gegenüber Vormonat um 35.000, die Arbeitslosenquote nahm von 6,2% auf 6,0% ab. Geschönt wurde das Bild durch den Einsatz der Kurzarbeit, die zwar abnahm, allerdings langsamer. Nach Schätzungen des Ifo-Instituts fiel die Zahl der Kurzarbeitenden im Oktober nur noch um 450.000 auf knapp 3,3 Millionen Personen. In der Eurozone betrug die Arbeitslosenquote im September unverändert 8,3%. In den USA blieb das Tempo der Erholung des Arbeitsmarkts zuletzt konstant. Im Oktober schufen die US-Unternehmen 638.000 (Vormonat: 661.000) neue Jobs. Die Arbeitslosenquote fiel deutlich von 7,9% auf 6,9%.
Gewinne
In den USA ist die Bilanzsaison für das 3. Quartal 2020 fast abgeschlossen. 464 Unternehmen aus dem Index S&P 500 haben Zahlen vorgelegt. 83% übertrafen die Gewinn- und 73% die Umsatzerwartungen. Derzeit wird mit einem Gewinnrückgang gegenüber Vorjahresquartal von nur noch 6% gerechnet. Aus dem europäischen Index Stoxx 600 haben bislang 284 Unternehmen Gewinn- und 328 Unternehmen Umsatzzahlen für das 3. Quartal vorgelegt. Derzeit wird mit einem Rückgang der Gewinne um 23% gegenüber Vorjahresquartal gerechnet, die Umsätze sollen um 10,8% schrumpfen.
Inflation
In Deutschland lag die Inflationsrate im Oktober auf dem gleichen Stand des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen leichten Rückgang der Preise um 0,2%. Weiter wirkt die Senkung der Mehrwertsteuer, die von den Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben wurde und dadurch auf die Inflationsrate drückt. In der Eurozone betrug die Inflationsrate im Oktober unverändert –0,3% gegenüber Vorjahresmonat. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) betrug 0,4%.
Zinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer jüngsten Sitzung keine weiteren Maßnahmen beschlossen. Laut früheren Aussagen sieht die EZB „deutliche Abwärtsrisiken für die Konjunktur“, sie werde daher ihre „geldpolitischen Instrumente kalibrieren“. Nun wird von neuen geldpolitischen Schritten im Dezember ausgegangen. So könnte die EZB ihre Anleihekaufprogramme aufstocken.
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