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Marktkommentar

Thomas Rutz (MainFirst): Unternehmensanleihen aus Schwellenländern

10.11.2020 - Die Coronapandemie hat auch die Wirtschaft von Schwellenländern vor große Herausforderungen gestellt. Dennoch sollte deren wirtschaftliche Erholung und damit auch das Aufholpotenzial von Unternehmensanleihen aus diesem Segment nicht unterschätzt werden.

Obwohl die globalen Finanzmärkte mit dem Ausbruch des Coronavirus im März durchgängig 10-20 % einbrachen, stehen die meisten Anlageklassen im Vorjahresvergleich bereits wieder im Plus und verzeichnen teilweise sogar Rekordwerte. So handelte der S&P 500 Index Ende Oktober 2020 bei einem Plus von knapp 10 % im Jahresvergleich. Aber auch im Bondmarkt notiert der Barclays Global Aggregate Total Return Index bei einer Jahresrendite von knapp 6 % und der J.P.  Morgan Corporate EMBI Broad Diversified Index steht mit 4 % im Plus. Diese rasche Erholung wurde insbesondere durch die signifikant erhöhte Liquidität aufgrund der erheblichen geld- und fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken angetrieben. Die Performance hochverzinslicher Unternehmensanleihen aus Schwellenländern liegt im Jahresvergleich bei etwas über 2 % (J.P.  Morgan Corporate EMBI Broad Diversified High Yield Index). Damit verzeichnen sie zwar ebenfalls eine positive Wertentwicklung, dennoch fällt diese im Vergleich zu anderen Anlageklassen geringer aus. Dabei stehen diese Titel nicht unbedingt schlechter da als die anderer Märkte.

Schwellenländer: krisenerprobt und flexibel

Es ist zu beobachten, dass Unternehmen aus Schwellenländern im Vergleich zu ihren Pendants in den entwickelten Industrieländern im Umgang mit Rezessionen und politischen Eskalationen relativ erfahren und somit krisenerprobter sind. Viele Unternehmen in Schwellenländern handelten zügig und passten sich mit Kostenprogrammen, Liquiditätsbeschaffung, etc. schnell und gut an die neue Realität an. Beispielsweise erlitt Unigel, ein brasilianischer Petrochemie-Produzent, zwar im zweiten Quartal 2020 einen Einbruch des EBITDA um 60 % im Vergleich zum Vorjahr, konnte jedoch den Cash-Bestand durch Priorisierung des Working Capital Managements (u.a. durch Schließung von drei Werken sowie dem Wechsel von lokalen auf internationale Lieferanten aufgrund besserer Zahlungsbedingungen) aufrechterhalten. Entsprechend senkten Analysten bereits die Schätzungen der Ausfallraten im hochverzinslichen Segment für das Jahr 2020 von anfangs 4,8 % auf 3,5 % (J.P.  Morgan). Für das US-amerikanische Pendant wird in diesem Jahr hingegen mit einer Ausfallrate von 6,5 % (J.P.  Morgan) gerechnet. Zudem wurden aufgrund der mangelnden Aufmerksamkeit der Investoren und fehlender Liquidität auch Unternehmen preislich abgestraft, die fundamental sehr gut dastanden und nur wenig von der Pandemie betroffen waren. Dadurch boten sich hier aber auch attraktive Einstiegsmöglichkeiten für Investoren.

Positive Wirtschaftsentwicklung erwartet

Während Ökonomen für das Jahr 2020 eine globale Kontraktion des wirtschaftlichen Wachstums von 4-5 % erwarten, liegt die Einschätzung für Schwellenländer mit 3 % darunter. Für 2021 wird sogar mit einer deutlichen Erholung in Höhe von ca. 6 % gerechnet. Bereits jetzt befinden sich die Exportvolumen aus Schwellenländern wieder auf ähnlichen Niveaus wie vor der Pandemie. Auch die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten stimmt positiv. Nicht nur Edelmetalle, sondern auch viele Basismetalle (Kupfer, Eisenerz etc.) und Agrarprodukte (Sojabohnen, Protein) handeln aktuell auf einem Mehrjahreshoch. Für viele Schwellenländer sind Rohstoffexporte weiterhin wichtige Wachstumstreiber. So setzten sich zum Beispiel 2019 zwei Drittel aller Exporte Brasiliens aus Rohstoffen zusammen. Die positive Preisdynamik wird sich hier durch die gesamte Wertschöpfungskette bemerkbar machen und das GDP-Wachstum dürfte positiv überraschen. Auch der Ölmarkt dürfte sich 2021 weiter erholen. Bei den aktuellen Ölpreisen von knapp über USD 40 pro Barrel bleibt das Angebot immer noch relativ limitiert, da es sich für viele Fracking-Unternehmen in den USA zu diesen Preisen nicht lohnt die Produktion wieder hochzufahren. Entsprechend sank die Anzahl der aktiven US-Bohranlagen gemäß Baker Hughes von 680 im März 2020 auf aktuell ca. 200.

Gute Aussichten dank diverser Performancetreiber

Die Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus sowie eine gemäßigtere US-Außenhandelspolitik unter einer Biden-Präsidentschaft können den US-Dollar nachhaltig abschwächen. Ein solcher würde Anlagen in Schwellenländern weiteren Auftrieb verschaffen. Auch eine mittelfristig steilere Zinskurve im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung sollte die Risikobereitschaft der Investoren erhöhen und der Anlageklasse Aufschwung geben.

Insgesamt ist der Ausblick für Anleihen aus Schwellenländern damit positiv und eine weitere Aufholung gegenüber anderen Anlageklassen kann mittelfristig erwartet werden. Gerade hochverzinsliche Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten für den Investor auf der Suche nach zusätzlicher Rendite aktuell ein attraktives Risiko-Rendite-Profil und weitere Zuflüsse in die Anlageklasse können die Erholung weiter vorantreiben.



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