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Marktkommentar

Patrick Picenoni (CONREN): Die USA haben gewählt

© CONREN Fonds

04.10.2000 - Die USA haben gewählt: Das von den Börsen erwartet und erhoffte Ergebnis, eine blaue Welle, die Joe Biden das Weiße Haus und die Mehrheit im Senat sichert, ist ausgeblieben. Wieder lagen viele Prognosen und Hochrechnungen daneben. Die Wahl ist sehr knapp. Das macht eine weitere, gegebenenfalls länger Phase der Ungewissheit wahrscheinlich. Es könnte gar zum befürchteten, längeren Rechtsstreit über vereinzelte Stimmzettel vor allem in Pennsylvania kommen.

Biden würde für bessere Handelsbeziehungen zur Welt, noch mehr und damit gigantische Fiskale Stimulierung, mehr Sozialtransfer (höhere Mindestlöhne, höhere Steuern für Reiche und Unternehmen), breitere medizinische Versorgung, wieder mehr (für einige Industrien notwendige) Immigration und einer grüneren Politik stehen. In 10 Jahen sollen zum Beispiel USD 1,6 Billionen ausgegeben werden für bessere Straßen, Brücken, Gebäude und eine bessere digitale Infrastruktur, wie 5G-Telekommunikation.

Ohne diese weitere politische Unsicherheit in den USA und die 2. COVID 19 - Ansteckungswelle wären Märkte nun in einer idealen Position für einen längerfristigen Marktanstieg. Auch da die wirtschaftlichen Einbrüche in der Lockdown-Zeit weniger scharf, als befürchtet und die wirtschaftliche Erholung danach ein ganzes Stück besser, als erwartet waren. Sowohl in den USA als auch in Europa trumpften die Volkswirtschaften mit sehr starken Quartalszahlen auf.

Doch die steigenden COVID-Zahlen können nicht mehr verleugnet werden - weder von Regierungen noch von Märkten. Sie führen vermehrt und immer flächendeckender zu Lockdowns verschiedener Härte in Europa und den USA. Damit kehrt die Unsicherheit zurück. Wir glauben nicht, dass Märkte, vor allem in den USA, diese neue Wirklichkeit, schon voll eskomptiert haben. Nur ein Impfstoff kann wohl Volkswirtschaften und Bevölkerungen im Westen die alte Normalität wiederbringen. Neue Tiefpunkte von Aktienindizes bleiben aber weiter unwahrscheinlich. Die Notenbanken werden alles Erdenkliche tun, um das System nicht einbrechen zu lassen.

Die Zahlen aus Ländern, die das Virus bisher schneller bändigen konnten, machen Mut. Die wirtschaftliche Erholung, zum Beispiel in China, bleibt äußerst dynamisch. Es gibt also ein recht helles Licht am Ende des Tunnels – natürlich vor allem dank den Notenbanken und Stützungsprogrammen von Regierungen. Dazu kommen erheblicher Anlagedruck und die Angst eine erneute Rally zu verpassen. Allein in den USA sind über USD 4,5 Billionen in Geldmarktinstrumente und Cash geparkt (rund USD 1,5 Bio. mehr als noch per Mitte 2019 und USD 600 Mrd. über dem Höchst-Niveau während der Finanzkrise 2007-2008).

Bei der weiteren Vermögensveranlagung in dieser Krise sind die nun mitunter extremen Performance- und damit Bewertungs-Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern und Branchen zu beachten: Schon die Renditen großer Aktienindizes sind in 2020 sehr unterschiedlich. So liegt die Wertentwicklung des amerikanischen S&P 500 dieses Jahr bei ca. 5%, der US-Technologieindex NASDAQ bei ca. +30% - dagegen der europäische Euro Stoxx 50 bei ca. -17%, mit dem deutschen DAX bei ca. -13%, dem britischen FTSE100 bei ca. -24%, dem französischen CAC40 bei ca. -20%, dem spanischen IBEX bei ca. -30%. Zum Vergleich: Der MSCI World liegt um die Nulllinie.

Klar, mit den erneuten Lockdowns gewinnen die alten Gewinner noch mehr und die alten Verlierer verlieren noch mehr. Es wird weiter wenig Tourismus geben, das wichtige Weihnachtsgeschäft für Restaurants fällt zumindest in Teilen aus, Geschenke werden wir noch mehr online kaufen, in Zeiten, in denen der Vertrieb nicht reisen kann und alle Kunden eh vor dem Computer sitzen, schalten Unternehmen mehr digitale Werbung.

Doch die Gretchenfrage ist: Wie viel davon ist schon in den aktuellen Kursen enthalten? Zuletzt fallen zum Beispiel Technologieaktien überproportional – trotz einer sehr guten Berichtssaison. Die Erwartungen an Umsatz- und Gewinnsteigerungen sind einfach zu groß geworden. Es ist ein «crowded trade» (viele sind in diesen Aktien und Themen überinvestiert), der wohl nicht zuletzt durch Privatinvestoren (nicht selten unter der Nutzung kurzfristiger Optionsstrategien) getrieben wurde. Eine Diversifizierung ist hier sehr zu empfehlen.

Wir glauben, dass von den aktuellen Bewertungsniveaus Europa ein unterschätzter Aktienmarkt ist. Auch, da wir in einer globalisierten Welt leben und globale Liefer- und Wertschöpfungsketten in diesen neuen Lockdowns wohl nicht mehr im selben Maß unterbrochen werden. So können zum Beispiel deutsche Unternehmen weiter nach China oder in die USA liefern.

Die Rally im Sommer hat einen Vorgeschmack gegeben, wie schnell Märkte eine post-COVID-Welt vorwegnehmen werden und wie dann TINA („There Is No Alternative“ – Es gibt keine Alternative) und FOMO (Fear Of Missing Out – Marktangst die nächste Rally zu verpassen) Märkte treiben können. Das Licht am Ende des Tunnels ist etwas weiter weggerückt, aber es leuchtet heller denn je. Es wird aber wohl noch einmal etwas schlimmer, bevor es besser wird.




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