06.10.2020 - Die sich am Horizont abzeichnende Präsidentschaftswahl in den USA mit all ihren von Politikexperten entworfenen Szenarien wirft ihre Schatten auf die Kapitalmärkte. Sie fällt in eine Zeit, in der sich viele Nationen auf eine „zweite Welle“ der Covid-19-Pandemie vorbereiten müssen und vielerorts um einen sinnvollen Umgang mit den Kontaktbeschränkungen gerungen wird, um die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht noch weiter zu verstärken.
Im Nachhinein verwundert es daher nicht, dass sich die vorsichtigeren Prognosen zahlreicher Analysten zumindest kurzzeitig am Markt bewahrheitet haben und die Aktienmarktrallye erst einmal ein Ende fand. Betroffen waren dabei vor allem die Technologiewerte, die seit Beginn der Aktienmarkterholung im Frühjahr besonders stark profitiert hatten. Der amerikanische Technologieindex Nasdaq 100 verlor in diesem Umfeld 5,7% im Wert. Wesentlich besser entwickelten sich die Technologiesegmente in unserem Portfolio: Der Artificial Intelligence (AI) Leaders Fonds und das Cyber Security Segment verloren lediglich 1,3% und 1,5%, wohingegen amerikanische Biotechnologiewerte sogar 2,8% zulegen konnten. Die großen Leitindizes DAX, STOXX 600 Europe und S&P 500 sanken im September um 1,4%, 1,5% und 3,8% im Wert. Auf der Anleihenseite sah der September wesentlich freundlicher aus: Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren fielen signifikant von 1,09% auf 0,87% und die Renditen im gleichen Laufzeitensegment in Portugal sanken von 0,41% auf 0,26%.
Von niedrigeren Zinsen profitierten auch die aggregierten europäischen Staatsanleihen im Laufzeitsegment 3-5 Jahre sowie europäische Investment Grade Unternehmensanleihen, die in unserem Portfolio ca. 0,4% und 0,2% auf Total Return-Basis hinzugewinnen konnten. Ein weiterer Profiteur waren Anleihen aus den Emerging Markets Ländern: Unternehmensanleihen in US-Dollar aus dieser Region konnten 0,9% zulegen und EM Staatsanleihen in lokaler Währung stiegen um 0,5%.
Insgesamt konnte sich der Fonds Multi-Asset Global 5 somit dem negativen Sog der Aktienmärkte widersetzen und im September 0,24% (private Anteilscheinklasse) bzw. 0,26% (institutionelle Anteilscheinklasse) hinzugewinnen. Für die kommenden Wochen müssen wir festhalten, dass alle Prognosen mit großer Unsicherheit behaftet sind. Verlauf und Ausgang der Wahlen in den USA sowie die Härte der Reaktionen der Staaten auf die steigenden Infektionszahlen werden ausschlaggebend für die Stabilität der Aktien- und Anleihemärkte sein. Hier gilt im Zweifel, dass Anleger unkalkulierbare Risiken scheuen. Auf der anderen Seite stehen die gigantischen Liquiditäts- und Unterstützungsprogramme der Notenbanken und Regierungen, die stabilisierend wirken und Liquidität zunehmend unrentabel machen. Darüber hinaus darf auch der Fokus auf die durch die Pandemie noch einmal verstärkte Akzeptanz von technologischem Fortschritt und die Anpassungsfähigkeit vieler (IT)-Unternehmungen nicht aus dem Fokus geraten. Hier finden sich die Unternehmen der Zukunft. Mehr denn je ist daher ein gutes Risikomanagement erforderlich.
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