Strategie
Realwirtschaftliche Situation:
Die Erholung der globalen Wirtschaft hat sich im September weiter fortgesetzt. In den USA hat die Kürzung des Arbeitslosengeldes nicht wie befürchtet zu erheblichen Ausgabenstraffungen geführt. Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 0,6% gegenüber dem Vormonat. Die US-Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe sind von einem Höchststand von fast 7 Mio. im März zwar deutlich zurückgegangen, stagnierten jedoch in den letzten Wochen bei knapp unter 900.000 pro Woche. Unter der Oberfläche bildeten sich Anzeichen für eine Verhärtung der Arbeitsmarktbedingungen, etwa die auf 3,4 Mio. gestiegene Zahl der dauerhaften Entlassungen. Chinas Wirtschaft konnte im September unterdessen an Fahrt aufnehmen. Die unterstützenden Maßnahmen der Regierung beflügelten insbesondere den Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex für das nicht verarbeitende Gewerbe, der sowohl den Dienstleistungs- als auch den Bausektor umfasst, erreichte mit 55,9 sein höchstes Ergebnis seit November 2013. In Summe kam es in den Emerging Markets und Großbritannien zu einem Wechsel von "Winter" nach "Frühling". In Kanada befinden sich die meisten Daten nun sogar über ihrem Fünf-Jahres-Trend. Hier kam es zu einem Wechsel in den "Sommer". In den übrigen Regionen gab es keine Regime-Wechsel.
Monetäre Situation:
In Hinblick auf globale Inflationsrisiken besteht aktuell wenig Anlass zur Sorge. In der Eurozone fielen die Verbraucherpreise um -0,2% gegenüber dem Vorjahreswert, die Kerninflationsrate markierte mit 0,4% sogar ihr Allzeittief. Die EZB folgte der US-Notenbank Fed, indem sie versprach, die wirtschaftliche Erholung durch eine höhere Messlatte für Zinserhöhungen zu unterstützen. Die Fed signalisierte, dass die Zinsen voraussichtlich noch mindestens drei Jahre nahe Null bleiben werden. Gleichzeitig korrigierte sie ihre Wirtschaftsprognosen leicht nach oben, um die Erwartungen einer weniger starken Kontraktion in diesem Jahr und einer niedrigeren Arbeitslosenquote widerzuspiegeln. Führende Notenbänker forderten zusätzliche Staatsausgaben, um eine ungleichmäßige und langwierige wirtschaftliche Erholung von der Coronavirus-Pandemie zu vermeiden. Insgesamt messen wir mit unseren Indizes nach wie vor ein positives monetäres Regime in allen Regionen mit Ausnahme der Emerging Markets (neutrales Regime).
Marktentwicklungen
Die Aktienmärkte konnten an die positiven Entwicklungen der vergangenen Monate nicht anknüpfen. Mit Sorge wurde ein Wiederaufflammen von Covid-19-Fällen beobachtet, nachdem die Ausbrüche zuvor erfolgreich verlangsamt wurden. Auch die Ungewissheit um den Ausgang (und insbesondere den Ablauf) der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl trieb Anleger in den Risk-off Modus. Futures auf den S&P 500 Index verzeichneten mit -3,9% die schlechteste September-Performance seit 2011 und markierten das Schlusslicht in unserem Universum. Futures auf den TOPIX Index retteten sich mit +0,6% ins Plus.
Die globale Nachfrage nach Staatsanleihen stieg im September an. Futures auf richtungsweisende Zehnjahrespapiere verteuerten sich im regionalen Durchschnitt um +0,7% auf Monatssicht. Unterstützend wirken nach wie vor die über alle Laufzeiten gestreuten Käufe der Fed im Umfang von aktuell 80 Mrd. US-Dollar, für die bislang kein Enddatum vorgesehen ist. Die von einigen Analysten prognostizierte Ausweitung der Käufe langlaufender Anleihen blieb aus. Die Verzinsung für US-Treasuries mit zehnjähriger Laufzeit ging im September nur leicht zurück auf 0,68%. Die Rendite auf zehnjährige Bundesanleihen sank unterdessen um mehr als zehn Basispunkte auf -0,51%, wobei die Zinskurve insgesamt etwas flacher tendierte.
Edelmetalle notierten schwächer. Gold beendete den Monat mit 1.892 USD je Feinunze und markierte mit -4% den größten Monatsverlust seit 2016.
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