04.09.2020 - In der letzten Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell die Ergebnisse der in den vergangenen Monaten durchgeführten Überprüfung der geldpolitischen Strategie vorgestellt. Die wohl wichtigste Änderung bestand darin, das Inflationsziel von 2% explizit als Durchschnittsziel zu interpretieren. Nach diesem Konzept wären längere Phasen der Unterschreitung des Ziels durch zeitweise und, wie es dann in der Erklärung heißt, „moderate“ Überschreitungen des Referenzwerts zu kompensieren. Der zusätzliche Spielraum im Inflationsziel – die durchschnittliche Inflation der letzten zehn Jahre lag bei 1,5% – stärkt uns in unserer Einschätzung, dass die US-Leitzinsen noch sehr lange „tiefgefroren“ bleiben dürften. Tatsächlich scheint die Diskussion derzeit in die Richtung zusätzlicher expansiver Maßnahmen zu gehen. Dies dürfte insbesondere Sparern und Investoren, die auf zinstragende Anlagen setzen, schlaflose Nächte bescheren, müssen sie doch einsehen, dass es in naher Zukunft wohl keinen Weg an Aktien und alternativen Anlageklassen vorbei geben wird.
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