Strategie
Realwirtschaftliche Situation:
Die im Juli veröffentlichten Wachstumszahlen für das zweite Quartal bestätigten insgesamt die negativen Erwartungen der letzten Monate. Das Bruttoinlandsprodukt in den USA fiel um -8,2% (zum Vorquartal). Überraschend negativ (-2,4% Prozentpunkte) war der Einfluss gesunkener Ausgaben für private Dienstleistungen im Gesundheitssektor, etwa durch aufgeschobene ärztliche Behandlungen. In der Eurozone brach die Wirtschaft im zweiten Quartal sogar um -12,1% (zum Vorquartal) ein. Allerdings deuten die monatlichen Konjunkturdaten auf eine Verbesserung bzw. Stabilisierung der aktuellen Situation hin. Beispielsweise sind die Einzelhandelsumsätze in den USA im Vergleich zum Vormonat um 7,5% erneut stärker gestiegen als erwartet, ebenso die Zahl der Bauanträge. In der Eurozone stiegen die Markit Einkaufsmanagerindizes im Juli sektorübergreifend wieder über die Expansionsschwelle von 50. Zwar bestätigen wir mit unseren Indizes überall noch den realwirtschaftlichen "Winter", allerdings auf einem höheren Niveau und mit besserem Trend im Vergleich zu Juni.
Monetäre Situation:
Die von uns gemessenen Inflationsrisiken sind unverändert niedrig. In den USA ist die Teuerungsrate auf 0,6% leicht gestiegen. Im Einklang mit dem Konzept des symmetrischen Inflationsziels wird die US-Notenbank Fed in Zukunft nach einer längeren Phase niedriger Inflation ein Überschreiten des Ziels von zwei Prozent für eine ausgedehnte Periode tolerieren. Damit soll dem Risiko einer Deflationsspirale, ausgelöst durch sinkende Inflationserwartungen, entgegen gesteuert werden. Die EZB wird durch die weitestgehend unter Kontrolle gebrachte Pandemie derzeit entlastet und sieht keinen Anlass für eine Änderung ihrer geldpolitischen Ausrichtung. Insgesamt bestätigte sich in allen Regionen ein positives monetäres Regime.
Marktentwicklungen
Neben den USA gilt nun Südamerika als das neue Epizentrum der Pandemie. Auch in Japan stieg die Zahl der Neuinfektionen auf einen neuen Tagesrekord. Die Märkte in den USA ließen sich davon nicht beeinträchtigen und profitierten von einer insgesamt positiv verlaufenden Berichtssaison. Besonders Technologiewerte demonstrierten ihre Stärke. Zur Monatsmitte sorgten Nachrichten über den Beginn diverser breit angelegter Studien zum Corona-Impfstoff für eine gestiegene Risikoneigung. S&P500 Futures beendeten den Monat mit +5,6%, Futures auf den MSCI Emerging Markets Index sogar mit +8,5%. Dagegen verloren die Aktienmärkte in Europa und Japan, wobei UK mit -4,2% das Schlusslicht bildete.
Zur Monatsmitte kam es vor dem Hintergrund der diplomatischen Krise zwischen den USA und China zu einer erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen. Sowohl deutsche Bundesanleihen als auch US-Treasuries verzeichneten rückläufige Renditen. Die Zinskurve tendierte flacher, wodurch längere Laufzeitbereiche profitierten. Futures auf richtungsweisende US-Zehnjährige konnten auf Monatssicht um +0,8% zulegen, Bund-Futures sogar um +1,3%.
Edelmetalle profitierten von der Aussicht auf dauerhaft niedrige Zinsen. Am Terminmarkt beendete Gold den Monat nahe der Marke von 2000 USD für die Feinunze. Unsicherheitsfaktoren wie ein zweiter Ausbruch der Pandemie oder die bevorstehende Präsidentschaftswahl befeuerten die Nachfrage.
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