30.06.2020 - Nach den fulminanten Kursgewinnen der letzten Monate legen die Finanzmärkte eine Verschnaufpause ein.
Prinzipiell ist dies noch kein Anlass zur Sorge. Allerdings stützt sich die bisherige Kursrally auf die Hoffnung auf eine schnelle konjunkturelle Erholung, die von einer dynamischen „Renaissance“ der Unternehmensgewinne begleitet ist. Problematisch ist vor allem, dass sich aktuell kaum Anzeichen für diese Entwicklung feststellen lassen.
Verständlicherweise suchen die Finanzmärkte dann nach einem neuen „Narrativ“, das für Impulse sorgen könnte. Hierfür bieten sich zuerst der Verlauf der Corona-Pandemie und die Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs bzw. Medikaments an. Vor allem der Aktienmarkt hängt sehr stark an dem „Newsflow“, was für zusätzliche Volatilität sorgt. Diese ist seit Monatsanfang wieder angesprungen und befindet sich in einem stetigen Aufwärtstrend. Weitere Störfeuer kommen vom Konflikt zwischen den USA und China, der bis zur Präsidentschaftswahl im November an Schärfe gewinnen wird, ohne dass es aber zu einem endgültigen Bruch kommen wird, da die Aufrechterhaltung des „Phase1“-Deals mit all seinen wirtschaftlichen Vorteilen im Interesse beider Parteien ist. „Scharmützel“ und Drohungen werden die Finanzmärkte aber weiter verunsichern. Letztlich befinden wir uns aktuell in einer klassischen Pattsituation: Die geld- und fiskalpolitischen Grundlagen für das vielbeschworene „V“ in Konjunktur und Gewinnentwicklung sind gelegt, jetzt muss aber vor allem von den Unternehmen „geliefert“ werden. Wir sind durchaus optimistisch, dass es klappen kann, auch wenn es länger dauern und weniger stetig sein wird. Auf eine nachhaltige Besserung müssen wir aber wohl mindestens bis zum 3. Quartal warten. In der Zwischenzeit sorgen weiterhin der Verlauf der Corona-Pandemie und der Handelskonflikt für Gegenwind und Unsicherheit. Wir erwarten deswegen eine Konsolidierung der Aktienmärkte, aber keinen größeren Rückschlag. Anleihen und inzwischen auch wieder einmal „Spreadprodukte“ und Gold könnten in diesem Umfeld erneut die Nutznießer sein.
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