05.07.2020 - Der Juni erwies sich erneut als freundlicher Aktienmonat für Anleger: Auf fast allen Erdteilen wurden Konjunktur- und Stützungsprogramme diskutiert bzw. umgesetzt und in den meisten Ländern Europas ging die Corona-/Covid-19-Ansteckungsrate weiter zurück. Problematischer sieht es dagegen in Südamerika, in Afrika aber auch in den USA aus, wo sich der Virus weiterhin ungehindert ausbreitet. Die aktuellen Lockerungsmaßnahmen in Europa und die damit verbundene wirtschaftliche Erholung sollten daher aus unserer Sicht mit Vorsicht betrachtet werden, da einerseits ein Wiederaufflammen der Pandemie, insbesondere im Zuge der Urlaubssaison, nicht ausgeschlossen werden kann und andererseits die globale Nachfrage und die globalen Produktionsketten teilweise gestört bleiben.
Einen regionalen GAU erlebte im Juni der deutsche Finanzplatz mit dem vermeintlichen Betrugsskandal der Wirecard AG, der für die behördliche Überwachung der hiesigen FinTech-Branche noch Folgen haben dürfte. Im Juni konnten die meisten Aktienmärkte jedoch hinzugewinnen: Die großen Leitindizes S&P 500, STOXX 600 Europe und DAX stiegen um 2,0%, 3,1% und 6,3% im Wert. Unsere Investitionen im MSCI China bzw. dem CSI 300 gewannen sogar 9,0% und 8,1% und auch die Positionen in den Technologiebranchen Cyber Security, künstliche Intelligenz und Biotechnologie stiegen um 5,4%, 7,4% und 1,7%.
Auf der Anleihenseite zeigte sich ebenfalls eine positive Grundstimmung, die aufgrund der Liquiditäts-programme der EZB weitere Unterstützung bekam: Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren fielen von 1,48% auf 1,26% und die Renditen im gleichen Laufzeitsegment in Portugal fielen von 0,50% auf 0,47%. Ein ähnliches Bild zeigte sich in den Emerging Markets Ländern: Emerging Markets Local Currency Sovereigns sowie Unternehmensanleihen in USD aus den EM stiegen im Portfolio um 0,2% und 1,4% im Wert. Insgesamt gewann der Fonds Multi-Asset Global 5 im Juni 1,48% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 1,44% (private Anteilscheinklasse) hinzu. Für die kommenden Wochen bleiben wir aufgrund der aktuellen Wiederbelebung der Wirtschaft durch Geld- und Fiskalpolitik, insbesondere in Europa, tendenziell neutral in unserem Aktienmarktausblick.
Es bleibt allerdings schwierig, sich ein umfassendes Bild der konjunkturellen Lage zu machen, da in vielen Regionen der Welt die Pandemie aktuell auf einem neuen Höhepunkt ist bzw. in anderen Regionen als zweite Welle zurückkehrt. Ein Zurück zu wirtschaftlichen Niveaus von vor 2020 wirkt daher momentan unrealistisch. Dennoch verfehlen die Liquiditäts- und Konjunkturprogramme der Notenbanken zunächst nicht ihre Ziele. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie lange diese aufrechterhalten bleiben und wie groß der wirtschaftliche Schaden tatsächlich ist. In Anbetracht des technologischen Fortschritts und der Anpassungsfähigkeit vieler IT-Unternehmungen ist diese Branche ein Profiteur der aktuellen Krise und daher seit mehreren Monaten ein fester Bestandteil im Portfolio. Aufgrund konjunktureller Sorgen weltweit, der Störung vieler Produktionsketten, dem Strukturwandels in vielen Branchen mit Belastungen für den Konsumenten sowie der geopolitischen Problemfelder sollten Kursrückschläge aber nicht ausgeschlossen werden und stärker denn je ein gutes Risikomanagement erfordern.
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