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Pressemitteilung

ODDO BHF: Kursrally und Konjunkturschwäche gehen Hand in Hand

© Oddo BHF Asset Management

05.06.2020 - Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone haben sich verbessert, bewegen sich jedoch weiterhin tief in der Kontraktionszone (PMI < 50). Der Wert für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone kletterte im Mai auf 39,4 (April 33,4), was eine verlangsamte Schrumpfung der wirtschaftlichen Aktivität anzeigt. Obwohl viele Unternehmen ihre Produktion wieder aufgenommen haben, scheinen Auftrags- und Beschäftigungseinbußen ihre Spuren zu hinterlassen. Die Aktienmärkte allerdings deuten die Entwicklung eher positiv. Zwar waren die meisten Märkte aufgrund des Feiertages am Montag geschlossen, zur Eröffnung am Dienstag zeigte sich aber beispielsweise der STOXX Europe 600 optimistisch und eröffnete mit einem Plus von über einem Prozent. Die Märkte sehen die Aufwärtsbewegung als Einstieg in die – mehr oder minder - v-förmige Wirtschaftserholung. Phantasie macht zum einen das chinesische Beispiel, zum anderen die massive finanz- und geldpolitische Unterstützung.

Fiskal- und geldpolitische Bazookas werden nachgeladen

In Deutschland hat sich die Regierungskoalition am Mittwoch auf ein zusätzliches Konjunkturpaket im Umfang von 130 Mrd. Euro geeinigt, das unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 %, bzw. 7 auf 5 % im zweiten Halbjahr, direkte finanzielle Zuwendungen von 300 Euro pro Kind, die Senkung der EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)-Umlage und eine verdoppelte Prämie für E-Autos vorsieht. Mit Spannung wurde auch das Treffen des EZB-Rates erwartet. Schon im Vorfeld hatten Analysten über eine Aufstockung des Pandemie-Notfall-Programms (PEPP) spekuliert. Das Anleihekaufprogramm hatte bisher ein Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro und wird nun um weitere 600 Milliarden Euro erweitert. Die Laufzeit wird bis Juli 2021 verlängert, die Option auf eine weitere Verlängerung besteht fort. Die Aufstockung würde der EZB erlauben, das derzeit hohe Tempo der Käufe (es wurden bisher 234 Mrd. € eingesetzt) nötigenfalls auch über den Oktober hinaus beizubehalten.   Das Gesamtvolumen von 1,35 Billionen Euro, in Verbindung mit den anderen Kaufprogrammen 1,5 Billionen Euro, übersteigt die Erwartungen der meisten Analysten deutlich. Neben der Aufstockung des PEPP wurde in Analystenkreisen auch über die Möglichkeit gesprochen, Anleihen ohne Investment Grade Rating (speziell solche, die ihr Rating in/durch die Krise verloren haben) aufzukaufen. Diesen – volumenmäßig nicht sehr bedeutsamen – Schritt ging die EZB allerdings nicht.

In der kommenden Woche trifft sich der Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Angesichts der durch die Pandemie stark geschwächten Wirtschaft und der durch Handelsstreit und Protesten angespannten Lage im Land, bleibt es auch hier spannend. Allerdings ist das Spektrum der von der Fed ergriffenen Maßnahmen bereits sehr breit, und einige – wie das Main Street Lending Program – kommen erst in diesen Tagen effektiv in Gang.

„Law & Order“-Präsident: Innen- und außenpolitische Konflikte

Innenpolitisch ist es aktuell schwer zu unterscheiden, ob hinter den jüngsten Aktionen des Präsidenten eine Wahlkampfstrategie steckt, oder ob zwischen Twitter-Fehde, WHO-Austritt und Militärmobilisierung die im November anstehende Präsidentschaftswahl gedanklich in den Hintergrund gerückt ist. Nach dem Tod George Floyds durch Polizeigewalt in Minneapolis kam es im gesamten Land zu massiven Proteste gegen die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung. Der Großteil der Proteste lief friedlich ab, Ausschreitungen gab es dennoch – im Weißen Haus schaltete man daraufhin die Lichter ab, verhängte Ausgangssperren und drohte, man werde das Militär mit der „schnellen Lösung des Problems“ beauftragen. Aktuell könnte Trump mit dieser harten Strategie seine Chance auf Wiederwahl im November nicht steigern – seit den Übergriffen auf Floyd und Trumps Drohung konnte Joe Biden in den Umfragen stark zulegen; zuletzt führte er mit 12 Prozentpunkten (FiveThirtyEight). Man sollte allerdings keine voreiligen Abschiedsreden halten. Die Stimmung der Wähler könnte umschwenken, wenn die Übergriffe weitergehen, und bis zur Wahl sind es noch fünf Monate. Joe Biden ist durch die aktuelle Entwicklung unter Druck gesetzt, seinen Vorsprung zu stabilisieren. Politische Strategen gehen nun davon aus, dass Bidens Nummer zwei eine afroamerikanische Frau sein könnte. Einer weiteren Umfrage zufolge entscheidet der ehemalige Vizepräsident aktuell 89 % der afroamerikanischen Wählerstimmen für sich.

Auch außenpolitisch geht es in Washington kämpferisch weiter. Angefangen von Schuldzuweisungen in Richtung China den Ausbruch der Pandemie betreffend und dem daraus resultierenden erneuten Ausbruch des Handelsstreites folgte in der letzten Woche ein erneutes Statement des Weißen Hauses. Donald Trump gab an, Hongkong alle Sonderrechte aufgrund seines Autonomiestatus entziehen zu können. Zudem wirft Washington Peking vor, sich nicht an die im „Phase 1-Deal“ getroffene Vereinbarung zu halten, zusätzliche US-Güter in Höhe von mindestens 200 Milliarden USD zu importieren. Stand März wurden in diesem Jahr Güter im Wert von 19,8 Milliarden USD durch die Chinesen importiert. Besonders der Import aus dem Energie-Sektor hinkt, dort ist bisher lediglich 1 % des vereinbarten Volumens eingekauft worden. Der Schlag Richtung Hongkong resultiert aus dem dort verabschiedeten Sicherheitsgesetz, mit dem Peking seinen direkten Einfluss auf die Sonderverwaltungszone vergrößern will. Seit der Machtübergabe Großbritanniens an China im Jahr 1997 genoss die Sonderverwaltungszone gegenüber den USA einen anderen Rechtsstatus als Peking. So gelten die Strafzölle beispielsweise nicht für Importe aus Hongkong. Das könnte sich nun ändern. In China wird das Vorpreschen Trumps als inakzeptabel verurteilt; man beteuert, dass Hongkong seine Autonomie behalte. Peking reagierte mit einem Verbot an staatliche Unternehmen, Sojabohnen und Schweinefleisch sowie Baumwolle und Getreide aus den USA zu beziehen. 

Unter Anbetracht der derzeit aufflammenden Spannungen zwischen den USA und China ist davon auszugehen, dass sich chinesische Unternehmen verstärkt um eine Notierung an der Hongkonger Börse bemühen werden. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich aus einem Gesetzesentwurf des US-Senats, der es ausländischen, aber insbesondere chinesischen Unternehmen erschweren soll, an der US-Börse gelistet zu werden bzw. zu bleiben. Können Unternehmen in drei aufeinanderfolgenden Jahren der US-amerikanischen Aufsicht nicht nachweisen, dass keine ausländische Regierung Einfluss auf das Unternehmen ausübt, droht ihnen das Delisting. Der Entwurf muss noch vom Repräsentantenhaus gebilligt und von Donald Trump unterzeichnet werden. Einen genauen Zeitplan für diesen Prozess gibt es allerdings noch nicht


Rechtliche Hinweise:

Vergangene Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für die Zukunft. Die Rendite kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.



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