06.05.2020 - Der Schock, ausgelöst durch die signifikanten Aktienmarktverluste im März, saß auch im April bei vielen Anlegern zunächst noch tief. Dramatische Prognosen hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wurden durch die ersten Hiobsbotschaften vom Arbeitsmarkt sowie düsteren Konjunkturdaten untermauert.
Dennoch dominierten die Aktienmarktbullen den abgelaufenen Monat, häufig unterstützt durch das Argument, dass die Liquiditätsflut der Zentralbanken und die staatlichen Hilfsprogramme das schlimmste verhindern werden und Aktientitel angesichts der hohen Anzahl negativ rentierender Anleihen als einzig rationale Anlagemöglichkeit verblieben. Es bleibt allerdings weiterhin schwer abzuschätzen, ob die Aktien bereits ihren kurstechnischen Tiefststand in dieser Wirtschaftskrise durchlaufen haben, da dies aus unserer Sicht vorrangig von der Dauer der Pandemie, dem Umfang und dem Zeitrahmen wirtschaftlicher Einschränkungen und dem Vertrauen der Bevölkerungen und Anleger in die Staaten und Notenbanken bzw. auch ihrer Konsumbereitschaft abhängt. Darüber hinaus ist noch nicht abzuschätzen, welche Schäden durch den möglicherweise dauerhaften Ausfall wichtiger Unternehmen in den globalen Produktionsketten oder die Verschuldungsproblematik einzelner Staaten in der Zeit nach der Pandemie entstehen werden.
Kurzfristig bleibt aber festzuhalten, dass der April erst einmal von der Hoffnung auf eine schnelle Erholung nach der Pandemie geprägt war: Die Leitindizes S&P 500, STOXX 600 Europe und DAX stiegen um 12,7%, 6,2% und 9,3% im Wert. Der chinesische CSI 300 Index sowie der US Nasdaq Biotech Index, beides Neuakquisitionen im Fonds aus dem März, gewannen 6,2% bzw. sogar 15,4% hinzu. Der Kurs unseres ETF auf den MSCI Griechenland erhöhte sich um 10,6%. Grundsätzlich werden wir den erfolgreichen Weg der themenorientierten Diversifizierung unseres Anlageuniversums (z.B. künstliche Intelligenz, Biotech) auf der Aktienseite weiterverfolgen. Weniger euphorisch verhielt sich der Staatsanleihenmarkt: Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren stiegen von 1,52% auf 1,76%, wohingegen die Renditen im gleichen Laufzeitsegment in Portugal von 0,86% auf 0,81% fielen.
Ein deutlich anderes Bild zeigte sich dagegen in den Emerging Markets Ländern: Emerging Markets Local Currency Sovereigns und Unternehmensanleihen in USD aus den Emerging Markets stiegen im Portfolio um 4,8% und 7% im Wert. Ebenfalls von einer Erholung profitierten High Yield Anleihen, die bis zur Monatsmitte einen Teil ihrer Verluste wieder aufholen konnten. Aufgrund der aktuell kaum absehbaren wirtschaftlichen Entwicklungen sowie unserer risikotechnischen Analyse dieses Marktsegments wurde unsere Position im US-High Yield Markt zu diesem Zeitpunkt veräußert. Insgesamt gewann der Fonds Multi-Asset Global 5 im April 2,76% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 2,74% (private Anteilscheinklasse) hinzu. Für die kommenden Wochen sind wir aufgrund der ersten Verringerung der wirtschaftlichen Beschränkungen in den einzelnen Ländern vorsichtig optimistisch. Sorgen machen uns hingegen die zunehmenden, gegenseitigen Schuldzuweisungen und die geringe Kooperationsbereitschaft einzelner Länder. Ein besonderer Fokus wird dabei einmal wieder auf dem Verhältnis zwischen China und den USA liegen.
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