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Pressemitteilung

Union Investment: Ölmarkt vor Rückkehr ins Gleichgewicht

© Union Investment

In den vergangenen Wochen ging es turbulent zu an den Kapitalmärkten – am Ölmarkt waren die Entwicklungen sogar noch dramatischer. Nach heftigen Preisrückgängen bis unter die Nulllinie (wenn auch nur in einem einzigen WTI-Kontrakt) und impliziten Volatilitäten am Optionsmarkt von über 1000 Prozent kam es in der letzten Aprilwoche zu einer spürbaren Erholung, trotz schwacher Konjunkturzahlen. Hintergrund war eine Mischung aus Hoffnung auf eine baldige Lockerung des Lockdowns (nicht zuletzt angesichts vielversprechender Testergebnisse bei einem möglichen Covid19-Medikament), weniger stark als befürchtet gestiegenen Lagerbeständen und einer Risiko-Reduktion bei Terminmarkt-Positionen.

Zudem weisen erste Datenpunkte darauf hin, dass der niedrige Ölpreis die Produzenten dazu zwingt, die Produktion zu drosseln. So waren zum Beispiel 2019 in den USA durchschnittlich fast 400 Fracking-Teams aktiv. Diese Zahl ist mittlerweile auf rund 80 gefallen. Die Förderung von US-Schieferöl wird also perspektivisch sinken. Die Frage ist aber: Wie schnell, wie stark – und wann kommt die Nachfrage zurück?

Lager laufen voll

Denn: Spätestens seit der Entscheidung der OPEC+-Länder zu Produktionskürzungen ist klar, dass der Ölmarkt nicht über die Angebotsseite allein wieder in den Ausgleich kommen kann. Da der aktuelle Nachfrageausfall aufgrund der Corona-Pandemie bis zu 35 Millionen Fässer pro Tag beträgt, reichen die vereinbarten Kürzungen in Höhe von 9,7 Millionen Fässern längst nicht aus, um das Überangebot an Öl zu kompensieren.

Es kommt also zu einem massiven Marktüberschuss mit einem enormen Aufbau der Lagerbestände. Und je länger der Lockdown in vielen Ländern anhält, desto voller werden die Lager – vor allem in den USA, wo keine Kürzungen verordnet wurden. Hier muss der Preis als Korrektiv greifen. Und genau das findet derzeit statt. In Cushing/Oklahoma, dem zentralen US-Umschlagsplatz, ist die Auslastung der Lagerkapazitäten in wenigen Wochen von 50 auf über 80 Prozent in die Höhe geschnellt – Tendenz weiter steigend. Diese Entwicklung erklärt auch den negativen Preis von Mitte April auf den (mit einer physischen Lieferverpflichtung verbundenen) Mai-Kontrakt. Da die US-Ölindustrie laut dem am 29. April 2020 veröffentlichten Wochenbericht der US-Energieinformationsbehörde (EIA) derzeit immer noch 12,1 Millionen Fass pro Tag fördert – nicht zuletzt aus Cashflow-Gründen und um die Anlagen nicht zu beschädigen – dürfte diese Entwicklung noch eine Weile anhalten. Auch für den Juni-Kontrakt ist daher ein Abrutschen in den negativen Bereich denkbar, allerdings weniger wahrscheinlich, da die meisten Marktteilnehmer ihre Positionen in diesem Kontrakt bereits stark reduziert haben.

Kurve im „Super Contango“

Aber: Der Trend ist endlich. Und das hat mittlerweile auch der Ölmarkt verstanden. Die Terminkurve befindet sich in einem von einigen Analysten schon als „Super Contango“ bezeichneten Zustand, was die Steilheit der Kurve angeht. Gleichzeitig sind die Kontrakte mit längerer Laufzeit (18-24 Monate) aber auf einem Niveau unter 40 US-Dollar je Fass angelangt, das nach einer Überwindung der Corona-Krise nicht dauerhaft Bestand haben dürfte.

Markt vor Rückkehr ins Gleichgewicht

Das wiederum heißt: Bereits in wenigen Wochen wird der Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zurückkehren, und zwar sowohl über die Nachfrage- als auch über die Produktionsseite. Bis Juni dürften die Lagerbestände maximal ausgereizt sein. Da die Schaffung neuer Lagerkapazitäten so kurzfristig sehr schwer umzusetzen ist, müssen die Ölförderer die Produktion noch weiter drosseln. Union Investment geht daher davon aus, dass die OPEC+-Länder bereits abseits der Öffentlichkeit über weitere Kürzungen verhandeln.

Der Preis könnte auch durch eine steigende Nachfrage nach oben gehen. Unter der Voraussetzung, dass die Lockdown-Maßnahmen der Regierungen bis Ende Mai in vielen Ländern gelockert werden, dürfte die Nachfrage dann wieder anziehen. Ab dem dritten Quartal könnte der Ölpreis wieder steigen, bis Mitte 2021 auf bis zu 45 US-Dollar pro Fass.

Bis dahin ist ein höheres Niveau unwahrscheinlich, da durch die Produktionskürzungen vor allem die günstig produzierenden Förderer wie Russland oder Saudi-Arabien enorme Reservekapazitäten aufbauen. Sie dürften die steigende Nachfrage nutzen, um ihr günstiges Öl möglichst schnell auf den Markt zu bringen. Damit der Ölpreis über 45 US-Dollar steigt, müssten also zunächst die hohen Lagerbestände auf Normalmaß zurückgehen. Falls dann die Nachfrage weiter anzieht, sollte der Preis weiter steigen und teurer produzierende Ölförderunternehmen, die derzeit aus dem Markt gedrängt werden, könnten wieder an den Markt zurückkehren. Allerdings erwartet Union Investment auch dann keinen erneuten Boom in der US-Schieferölindustrie. Die liegt im Wesentlichen daran, dass Banken und Investoren nicht mehr bereit sein dürften, im selben Maße Kapital zur Verfügung zu stellen wie in den vergangenen Jahren. Denn einerseits erwies sich die Profitabilität der Unternehmen als sehr schwach und andererseits ist die Industrie unter ökologischen Gesichtspunkten wenig vorteilhaft, da der CO2-Ausstoß je Fass produzierten Öls in Nordamerika besonders hoch ist.

 

Stand aller Informationen, Erläuterungen und Darstellungen: 04. Mai 2020, soweit nicht anders angegeben.





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