"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?
… soll einmal ein berühmter Staatsmann gesagt haben, und weiter: „Es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.“
Dieses Zitat wird oft dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, zugeschrieben. Auch wenn die Zuschreibung des kompletten Zitats nicht vollends belegt ist, so hebt es dennoch eine Kernkompetenz im Umgang mit unvorhergesehenen und sich dynamisch entwickelnden Situationen hervor: Flexibilität.
Ein gehöriges Maß an Flexibilität ist die notwendige Voraussetzung, um sich erfolgreich an verändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können. Ein stures Festhalten am gestern Gesagten mag auf den ersten Blick verbindlich wirken, kann beim fehlenden Blick nach vorn jedoch fatale Folgen haben. Mit dem vor Ihnen liegenden Marktkommentar möchten wir Ihren Blick dafür schärfen, welche Vorteile ein anpassungsfähiges Portfolio Management bietet, und Ihnen erläutern, warum die Meinungen der Anleger über die weitere Marktentwicklung derzeit so extrem weit auseinandergehen.
Das Jahr 2020 ist gerade einmal vier Monate alt. In dieser kurzen Zeit wurden wir alle Zeugen einer Vielzahl von Ereignissen, die zu Jahresbeginn kaum jemand für möglich gehalten hätte. Die globale Wirtschaft wurde per politischer Verordnung in großen Teilen zum Stillstand gezwungen, ebenso das private und gesellschaftliche Leben. Die Kapitalmärkte fuhren parallel dazu regelrecht Achterbahn; verschiedenste Kursbewegungen sind in Ausmaß und Schnelligkeit ohne historischen Vergleich. Während neue Superlative bei Anleihekaufprogrammen der Notenbanken und fiskalpolitischen Rettungspaketen der Staaten als Reaktion zu erwarten waren, dürfte der zwischenzeitlich weit im negativen Bereich liegende Ölpreis des gewichtigen West Texas Intermediate (WTI) das Überraschungs-Highlight im April gewesen sein. Dass wir noch im Januar berechtigterweise ein eher langweiliges Jahr 2020 erwarteten – Geschwätz von gestern!
Angesichts der jüngsten Historie bewegen sich aktuelle Prognosen über die verbleibenden acht Monate des Jahres in einer Bandbreite, die sich kurz mit „alles kann, nichts muss“ zusammenfassen lässt. Zumeist arbeiten Prognosen mit einem Basisszenario, welches nach oben und unten von zwei Alternativszenarien flankiert wird. Insbesondere im Hinblick auf die volkswirtschaftlichen Auswirkungen decken die derzeit unter Investoren diskutierten Szenarien das gesamte Spektrum ab. Hier maßen wir uns nicht an, tiefere und bessere Einblicke als andere weitaus größere volkswirtschaftliche Analystenhäuser haben zu können. Entscheidender für den langfristigen Anlageerfolg ist die Einordnung möglicher Szenarien in das übergeordnete Makrobild und die intelligente Umsetzung im Portfolio. Wo drohen beispielsweise Gefahren nachhaltiger Kapitalverluste? Welche realwirtschaftlichen Entwicklungen haben die Märkte bereits vorweggenommen? Dadurch lässt sich die Aufgabenstellung schnell zu der Frage umformulieren, was bereits im Markt eingepreist ist und wo etwaige Chancen und Risiken für unsere Fonds liegen könnten.
Diese Frage beantworten wir bei ETHENEA seit jeher jeden Tag aufs Neue.
Lesen Sie hier den vollständigen Kommentar "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?" von Christian Schmitt (ETHENEA).
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