Bis zum Stichtag 30. September 2018 schlossen alle Vermögensverwaltenden Kategorien, gemessen an den MMD-Indizes, mit Verlusten ab.
Dabei spielten vor allem die Sorgen vor Inflationsanstiegen und Handelskonflikten sowie die politischen Situationen in den europäischen Südländern eine entscheidende Rolle. Der DAX verlor im ersten Halbjahr -5,19%. Der DJ Euro Stoxx 50P musste Verluste in Höhe von -0,63% verbuchen, während der MSCI World EUR GRTR 9,48% gewann.
Doch wie hat das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds das Jahr 2018 bisher meistern können? Um diese Frage zu beantworten, haben die Analysten von MMD rund 1.300 Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) in den Anlagestrategien Defensiv, Ausgewogen, Offensiv und Flexibel untersucht und die Entwicklung in einer Übersicht zusammengetellt.
- Durchschnittliche Wertentwicklung der untersuchten VV-Fonds in 2018: -0,87%
- Volatilität nahm signifikant zu
- maximalen Verluste im Durchschnitt für alle VV-Kategorien niedriger als bei den großen europäischen Vergleichsindizes
Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds
Wie konnte das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds das wirtschaftliche Umfeld nutzen?
„Die Vermögensverwaltenden Fonds hatten mit den schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen“, so Nicolai Bräutigam von der MMD Analyse & Advisory GmbH. Mit einer eigenen Datenbank und seinem Analyse-Instrumentarium ist das Arnsberger Research-und Beratungshaus seit Jahren auf das Produktsegment VV-Fonds spezialisiert.
Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds in 2018
Die Wertentwicklung der VV-Fonds, gemessen am MMD-Index All Fund, liegt für das Jahr 2018 (bis zum 30.09) bei -0,87%. Die durchschnittliche Performance der einzelnen Anlagestrategien liegt ebenfalls jeweils negativ. Dennoch konnten sich die VV-Fonds durch aktives Risikomanagement auszeichnen und Verluste im Vergleich zur Benchmark minimieren. „Die maximalen Draw-Downs, also der maximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien – relativ gesehen – niedrig aus“, so Bräutigam. Zum Vergleich: Der maximale Draw-Down bei den offensiven Anlagestrategien liegt im Schnitt bei -4,58%, während der Aktienindex DAX Verluste in Höhe von -8,28% hinnehmen musste.
* Datenzeitraum: 31.12.17 – 30.09.18; auf Monatsbasis
Entwicklung der defensiven Vermögensverwaltenden Fonds
Die Bandbreiten in den Anlagestrategien vermitteln einen tieferen Eindruck über die Wertentwicklungen. Während die beste Performance unter den defensiven Fonds +5,35% beträgt, musste der schlechteste Fonds einen Verlust von -7,82% verbuchen. Der Medianwert liegt bei -1,39%. Dieser zeigt den Mittelwert (50%-Punkt) in der Vergleichsgruppe an, d.h. 50% der defensiven Fonds haben eine höhere Wertentwicklung als der Medianwert und 50% weisen eine niedrigere Wertentwicklung aus. Der Anteil der Fonds, die ein positives Ergebnis erzielt haben, liegt insgesamt niedrig: Nur knapp über 13% der defensiven Fonds können positive Ergebnisse für 2018 ausweisen.
Tabelle 1: Defensive VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse in 2018
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
Entwicklung der ausgewogenen und offensiven Vermögensverwaltenden Fonds
Besser abschneiden konnten hingegen die Anlagestrategien Ausgewogen und Offensiv. So liegt der Anteil positiv performender VV-Fonds bei der ausgewogenen Kategorie doppelt und bei der offensiven Kategorie mehr als dreimal so hoch. Dabei sind die jeweils höheren Aktienquoten in diesen Klassen ausschlaggebend für die besseren Ergebnisse. Bei den ausgewogenen Fonds können 29% und bei den offensiven Fonds sogar 48% positiv performen. Die Medianwerte liegen bei -1,07% und -0,11%. Auffällig ist, dass von den schwächsten ausgewogenen VV-Fonds hinsichtlich Performance vier von fünf VV-Fonds ihren Fokus auf Schwellenländer legen. Auch bei der offensiven Kategorie befinden sich zwei Emerging Markets Fonds unter den schwächsten Fünf.
Ausgewogene Vermögensverwaltende Fonds
Tabelle 2: Ausgewogene VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse in 2018
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
Offensive Vermögensverwaltende Fonds
Tabelle 3: Offensive VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse in 2018
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
Entwicklung der flexiblen Vermögensverwaltenden Fonds
Bei der flexiblen Anlagestrategie liegt der Anteil positiv performender Fonds leicht unter dem der ausgewogenen VV-Fonds. Hier können 26% der Fonds einen positiven Ertrag generieren und der Medianwert liegt bei -1,57%. Die Bandbreite der flexiblen Fonds reicht von -13,40% bis +11,38%. Damit stellt die flexible Kategorie, im Hinblick auf die Performance, sowohl den besten als auch den schlechtesten VV-Fonds im MMD-Index All Fund Basis. Diese großen Unterschiede in der Performance erschweren die Selektion eines flexiblen VV-Fonds und benötigen daher eine sehr genaue Analyse im Vorfeld.
Tabelle 4: Flexible VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse in 2018
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
Entwicklung Vermögensverwaltender Fonds reflektiert gesamtwirtschaftliche Situation in Europa
Die Entwicklung der VV-Fonds in 2018 reflektiert die gesamtwirtschaftliche Situation und sollte nicht als Grundlage für eine Investmententscheidung genutzt werden, warnt Bräutigam. Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers müssen vielmehr die Produkte im Detail und über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden. Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. Um sich ein gutes Gesamtbild zu verschaffen, müssen zudem Anlageprozess und Fondsmanagement qualitativ untersucht werden. Nur so lassen sich die Ergebnisse einordnen und die Managerleistung bewerten.
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